• Bewegung habe ich immer als hilfreich empfunden.


    mabuse Wirkliche Depressionen hatte ich noch nicht, aber depressive Verstimmungen und Ängste. Und da hat mir Bewegung geholfen, wenn ich mich dazu aufraffen konnte. Auch spazieren gehen und Fahrrad fahren. Und die Natur wieder wahrnehmen. Tiere zu beobachten, Vögel singen zu hören empfinde ich als sehr tröstlich und heilsam.

  • Auch wenn das in diesem Faden vielleicht nicht immer passt, aber ja. Ich konnte nicht anders.

    :D


    OK beruhigt mich. Ich wollt schon los und ne Runde tanzen. Das da noch kein Psychologe drauf gekommen ist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

  • Also....


    Genau deswegen hatte ich nachgefragt.

    Hirschi: ich schätze dich und bitte dich daher, das jetzt sozusagen nicht persönlich zu nehmen oder sauer zu sein.


    Aber eine depressive "Verstimmung" ist (fucking hell) keine Depression.

    Leider weiß ich wovon ich spreche.

    Ich hätte mittlerweile gerne "nur" eine depressive Episode, aber der Scheiss läuft jetzt seit vier Jahren mehr oder minder am Stück.

    Also dieses Mal, von den Malen davor spreche ich jetzt nicht mal....


    Und, ja, Bewegung ist gut und für mich auch sehr oft Musik.


    Nur muss ich immer wieder den Antrieb aufbringen.

    Für "Selbstverständliches" und Alltägliches.


    Ich glaube mittlerweile, dass man genau diesen fehlenden Antrieb auch einem nicht depressiv Erkrankten nicht erklären kann.

    Und das alltägliche Dinge viiiiel mehr Energie kosten.


    Ich habe früher nach meinem Arbeitstag noch 2 Stunden renoviert oder den Rasen gemäht.

    Jetzt mache ich aber allerspätestens nach 3 Stunden im Garten "Feierabend". Ohne vorher gearbeitet zu haben.


    Ich fahre relativ regelmäßig zwei kleine Runden mit dem Fahrrad, nur so gut 20 Minuten.

    Auch, wenn ich eigentlich "keine Lust" dazu habe, einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es mir gut tut.


    Jones :ich finde man "muss" (sollte/darf) unbedingt auch Witze oder Sprüche über seine Depression machen! Die ganze Scheisse ist doch im Grunde oft so unerträglich,dass jeder Spruch, jeder Witz, jede ironische Bemerkung darüber eine gute Sache ist.

    Ja, das meine ich ernst.


    Zurück zur Musik: die hilft mir.

    Und wenn es so ein Brett von Tool ist, das mich wieder lebendiger fühlen lässt oder meine Wut (auf Vergangenes oder auch die andauernde Depression) erträglicher macht.


    Muss ja weitergehen mit dem Leben...

    2 Mal editiert, zuletzt von mabuse ()

  • Bewegung habe ich immer als hilfreich empfunden.


    mabuse Wirkliche Depressionen hatte ich noch nicht, aber depressive Verstimmungen und Ängste. Und da hat mir Bewegung geholfen, wenn ich mich dazu aufraffen konnte. Auch spazieren gehen und Fahrrad fahren. Und die Natur wieder wahrnehmen. Tiere zu beobachten, Vögel singen zu hören empfinde ich als sehr tröstlich und heilsam.

    Das klingt so schön romantisch. Natur, Tiere, die Vöglein singen... Das nimmst du aber u.U. gar nicht mehr wahr, wenn du in einer Depression steckst.

  • Mabuse war es, der damit begonnen hatte, dass "manchmal auch Musik hilft".


    Dass hat Hirschi damit erweitert, dass sie Tanzen ebenfalls hilfreich findet (auch, wenn sie Ihrem Empfinden nach bisher keinen Depression hatte).


    Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass Musik und meinetwegen Tanzen, was ja ähnlich wie Fahrradfahren oder Spazieren gehen der generellen Bewegung gleichkommt nicht dabei hilft, die Depression zu beenden, sondern zu lindern.


    Und nur, weil Tanzen bei Mabuse die Depression in einer Phase oder generell nicht lindert, bedeutet das nicht, dass es evtl. anderen Depressiven "helfen" kann.


    Und auch ich leide glücklicherweise nicht an einer Depression und maße mir daher nicht an zu glauben, wie Betroffene sich fühlen oder was sie dagegen machen müssen.


    Aber es sollte doch jedem Menschen mit einem Hauch von Empathie gestattet sein, sich darüber auszutauschen, ohne das dann gleich in Beißreflexmanier ausgepackt wird "Du hast doch gar keine Ahnung!"


    Allen Kranken weiterhin alles Gute, mit viel Sonne und wenig Wolken. Zumindest wettertechnisch wird es jetzt ja besser.

    Einmal editiert, zuletzt von P-King ()

  • Wir Depressionisten definieren Hilfe anders.


    Für uns ist eine Hilfe, überhaupt erstmal den Tag oder nur allerkleinste Dinge zu bewältigen, die nicht erkrankten unheimlich leicht fallen. Für einen Teil von uns kann Musik deshalb tatsächlich auch ein Antrieb sein.


    Ich habe mich auch kurz über das von Hirschi gewundert, aber ich bin mir sicher, dass das nicht als Verharmlosung gemeint war. Es ist gut, wenn ihr Musik hilft, sie aus depressiven Verstimmungen zu holen und dadurch nicht tiefer rutscht.


    Wir haben hier in den letzten Jahren in diesem Theead eine gute Aufklärungsarbeit geleistet, in dem viele von uns geschrieben haben, was diese Krankheit anrichten kann. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn es hier, außer den üblichen Trolls, auch nur eine oder einen gibt, der das verharmlost.

  • Musik hat neben der beschriebenen, positiven Wirkung allerdings auch die Fähigkeit, einen in der eigenen Gedankenwelt versumpfen zu lassen.


    Es gibt einzelne Lieder, die für mich dermaßen mit schlechten Ereignissen in meinem Leben verknüpft sind, dass ich gut dran tue, sie nicht anzuspielen.

  • Bewegung habe ich immer als hilfreich empfunden.


    mabuse Wirkliche Depressionen hatte ich noch nicht, aber depressive Verstimmungen und Ängste. Und da hat mir Bewegung geholfen, wenn ich mich dazu aufraffen konnte. Auch spazieren gehen und Fahrrad fahren. Und die Natur wieder wahrnehmen. Tiere zu beobachten, Vögel singen zu hören empfinde ich als sehr tröstlich und heilsam.

    Das klingt so schön romantisch. Natur, Tiere, die Vöglein singen... Das nimmst du aber u.U. gar nicht mehr wahr, wenn du in einer Depression steckst.

    Deswegen redet sie ja auch von einer depressiven Episode.

  • Es gibt einzelne Lieder, die für mich dermaßen mit schlechten Ereignissen in meinem Leben verknüpft sind, dass ich gut dran tue, sie nicht anzuspielen.

    Absolut.

    Es gibt auch Musik die runterzieht oder bei der ich dann sozusagen in meinen Depressionen bade...

    "Hurt" von Johnny Cash ist ein Beispiel, das "darf" ich echt nicht mehr hören....


    Aber Musik hat immer zu meinem Leben gehört.

    Ich erinnere mich noch an die Tapes, die ich im Schulcafé abgespielt habe :)


    Und Musik hat mich auch die schlimmsten Phasen überleben lassen.

    Manchmal sogar fast im wörtlichen Sinn.

  • Nochmal zurück zu Hirschis Beitrag und den kontroversen Antworten darauf.

    Ich hab ja aus Gründen so gezielt nachgefragt...


    Das ist zugegebenermaßen auch ein schmaler Grad mit der "Hilfe" und "guten Tipps" bei depressiv Erkrankten.

    Was halt gar nicht geht sind so Sachen wie "mach doch mal..." : spazieren, in die Sonne setzen, tanzen...


    Das bedeutet NICHT, dass diese Dinge nicht hilfreich sind.

    Im Gegenteil.

    Das fehlende Sonne kontraproduktiv ist, ist ja sozusagen bewiesen.

    Das Bewegung und frische Luft gut ist, ist auch klar.

    Deswegen mache ich es ja.


    ABER....

    ...dieses "ich weiß was gut für dich ist" bzw. noch eher dies "ich weiß wie es geht (etwas gegen die Depressionen zu tun)", das ist halt unterm Strich ätzend. Nicht hilfreich. Vielleicht sogar kontraproduktiv.


    Das Dilemma (hatte ich oben sinngemäß schon geschrieben) ist: wenn jemand nicht selbst an einer Depression erkrankt war oder ist, dann ist es nicht nachvollziehbar, wie sich das anfühlt.


    Ich zitiere meinen Lieblingscomedian:

    Hier komplett:

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    Was P-King mit "Beissreflex" beschreibt ist wahrscheinlich bei depressiv Erkrankten darauf gegründet.


    Ist auch schwer für Angehörige und Freunde.

    Sie wollen helfen.

    Nur in diesem Fall ist gut gemeint tatsächlich nicht immer gut gemacht.


    Wenn das "ich gehe nicht hinaus und ich kann jetzt auch nicht einkaufen" halt keine Unlust ist, sondern eine abhanden gekommene Fähigkeit.

    Wie kriegst du das erklärt.


    Ich finde es extrem gut und wichtig sich auszutauschen.

    Also auch Erkrankte und Nicht-Erkrankte.


    War tatsächlich auch ein Grund hier mal wieder zu schreiben


    Ob es jetzt besser/ verständlicher geworden ist?

    Einen Versuch war es wert.

    Einmal editiert, zuletzt von mabuse ()

  • niedersachse1896


    Also ich höre Pop- und Rockmusik ziemlich "quer Beet" (quer Beat, wollte ich beinahe schreiben :rocken:)


    Keine Klassik, kein Schlager, nix Härteres als Tool oder Linkin Park (zu Ihren guten Zeiten...).

    Kein Jazz, kein Techno.


    Oder möchtest du meine Lieblingsbands wissen?

    Einmal editiert, zuletzt von mabuse ()

  • Wollt nur btw wissen, welche Musik die das Leben gerettet hat sozusagen. Also in du da Lieder hast, oder Bands oder so, die du benennen kannst.

  • Ich würde behaupten und bin mir ziemlich sicher, hätte ich nicht, durch den in diesem Forum bestehenden Thread „Musikalben die man haben muss“, die hannoversche Band The Hirsch Effekt kennengelernt, wäre ich nicht mehr da…


    (Und alles was dazu gehört, perfekte Partnerin und 2 perfekte Kinder)