"Offensichtliche" Sachen, die euch erst kürzlich aufgefallen sind

Ich hätte nicht gedacht, dass es keine offizielle Bezeichnung der Wochentage gibt. Hier wird doch sonst immer alles genau geregelt. Aufgefallen ist es mir, als ich wissen wollte, wie der Tag zwischen Freitag und Sonntag „offiziell“ genannt wird. Allerdings ist es ebenso interessant, dass im BGB nur die Bezeichnung „Sonnabend“ zu finden ist.

Mein alter Vater hat immer darauf bestanden, dass ich Sonnabend sage. Samstag sei nicht Hochdeutsch, sondern Bayerisch.

Ich habe mal ein Plakat gesehen, auf dem ein Termin am "Sotg." angekündigt wurde, weil man "So." mit Sonnabend hätte verwechseln können, wie mir der Ersteller versicherte. Allein deswegen würde ich immer Samstag nutzen.

Dass das Datum dann gar nicht auf einen Sonnabend fiel, hätte wahrscheinlich noch für zusätzliche Verunsicherung gesorgt.

Ergo heißt das Sams in Norddeutschland Sonn.

Das Sams wird abgelehnt,abgeschoben und ohne Kontakt zur Aussenwelt auf eine einsame Südseeinsel verbannt.

Damit hast du alle Wunschpunkte verbraucht.

Zitat von Stephan535

Sonnabend kürzt man doch aber Sbd. ab.
Bei uns war das wie bei Hirschis: Das hieß Sonnabend. Weil Samstag sagen die im Süden.

Neulich las ich irgendwo, das Verweigern des "Samstag" sei ein klares Zeichen dafür, dass man eher der rechten Szene zuzuordnen sei. Schließlich käme Samstag ja von Sabbat - und das habe dann schon seinen Grund, dass man das nicht sagen wolle.

Nun: Nein. Sonnabend, weil es bei uns immer so hieß.

Eben. Wer hat sich denn den Unsinn ausgedacht? Das ist die traditionelle Bezeichnung des Tages vor Sonntag in Nord- und Ostdeutschland. Vielleicht daher auch diese etwas krude Unterstellung mit dem Nazizeug.

Richtig ausgesprochen wird es leicht nuschelig "Sonnaamt" oder "Sonnamt"...

Niemand sagt bei uns im Osten Sonnabend, seit ich denken kann heißt das Samstag. Sonnabend habe ich vielleicht mal in Ausnahmefällen irgendwo gesehen.

"Sonnabend" war übrigens auch die offzielle Bezeichnung der DDR für den Samstag. Historisch gesehen ist das einfach so, dass in Nord- und Ostdeutschland traditionell "Sonnabend" gesagt wird/wurde. Vielleicht ändert sich das. Was nicht schön wäre.

Zitat von andremd

Niemand sagt bei uns im Osten Sonnabend

ist das so?

Wenn ich mich nicht täusche ist der DEFA Film schon etwas älter als ich ;). In meiner "Lebenszeit" ist mir der "Sonnabend" nur äußerst selten begegnet. Was davor war kann ich natürlich nicht sagen, aber solche Sachen ändern sich halt auch im Laufe der Zeit.

Im Osten gibt es ebenfalls die Nord-Süd-Spaltung. Mecklenburg-Vorpommern gehört traditionell zum Norden. Dort und in Brandenburg ist auch die SPD stärker als ab Magdeburg südwärts.

Ich finde Samstag einfach praktischer. Zum einen kürzer, zum anderen wegen Mo Di Mi Do Fr Sa So. Ist mir egal, wo was herkommt. Ich habe da keine Berührungsängste mit fremden Kulturen.

Zitat von Rick Linger

Ich habe da keine Berührungsängste mit fremden Kulturen.

Sehr löblich. Im Gegensatz zu Heimat-Horst.

Es ist aber fragwürdig bayrisch als Kultur zu bezeichnen.

Dullis. Süddeutsche Dullis.

edit:

Zitat von Stephan535

Neulich las ich irgendwo, das Verweigern des "Samstag" sei ein klares Zeichen dafür, dass man eher der rechten Szene zuzuordnen sei. Schließlich käme Samstag ja von Sabbat - und das habe dann schon seinen Grund, dass man das nicht sagen wolle.

War bestimmt hier im Forum.

Zitat

Neulich las ich irgendwo, das Verweigern des "Samstag" sei ein klares Zeichen dafür, dass man eher der rechten Szene zuzuordnen sei. Schließlich käme Samstag ja von Sabbat - und das habe dann schon seinen Grund, dass man das nicht sagen wolle.

Ich sag's mal so:

Ein hier ehemals sehr aktiver User, mit dem ich früher auch persönlichen Kontakt hatte, hat mich in seiner unnachahmlichen Art immer verbessern wollen, wenn ich es wagte, "Samstag" zu sagen.

Das hat der auch mal gemacht, als ich das Wort "Dunkelhäutiger" sagte.