Fanmobbing 2.0 - Kollektivstrafen und mögliche Folgen?!

  • Nur kurze Frage am Rande : Die Leute die im Zug verblieben und weiter gefahren sind, konnten das Spiel dann relativ unbehelligt im Stadion gucken ?

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    Einmal editiert, zuletzt von Crenshaw () aus folgendem Grund: Liebe Forumsmitglieder, ich habe mich dazu entschlossen dieses Forum zu verlassen. Viel Spaß beim weiterdiskutieren. LG Crenshaw

  • Nur kurze Frage am Rande : Die Leute die im Zug verblieben und weiter gefahren sind, konnten das Spiel dann relativ unbehelligt im Stadion gucken ?

    Wenn du die Leute aus dem RE um 16.21 Uhr meinst, dann ja.

  • Zu der Landfriedensbruchgeschichte:
    U. U. bedeutet unter Umständen und meint, dass es in der Regel eher nicht der Fall ist.


    Unter Umständen heisst also, dass es in der Regel nicht der Fall ist. Ich weiss zwar nicht, warum dann schriftlich ein Generalverdacht erst einmal erhoben wird, aber da habe ich doch wieder was dazu gelernt.


    Und weil es in der Regel nicht der Fall ist, richten Du (Du war doch gewollt, oder?) und Deine behelmten und gepanzerten Freunde mal kurz einen Polizeikessel um über 400 Bürger ein, sorgen dafür, dass sie ihre teuer erworbenen Karten fürs Weserstadion nicht in Anspruch nehmen können, zwingen sie dazu, stundenlang im Regen zu stehen und auf die Gleise (oder ersatzweise in die eigene Hose) zu urinieren und schicken sie dann teilweise gegen ihren Willen und unter Schlagstockeinsatz mit einem Zug nach Hannover zurück, um sie dort repressiv polizeidienstlich zu behandeln - weil sie in der Regel keine Straftat begangen haben....


    Selbstreflexion war jetzt nicht gerade Ausbildungsfach, oder hast Du schon "remonstriert"?


    Wenn es nicht über 400 Leute betroffen hätte, bekäme es jetzt langsam groteske Züge...

  • SVElfe: Naja... Sie mussten sich mit pöbelnden und gewaltätigen alkoholisierten Leuten in die Shuttle-Busse quetschen. Im Stadion gab es rassistische und antisemitische Beleidigungen, Böllerwürfe und ein Bengalo. Auf der Rückreise wurden Busse entglast, Züge gestoppt und demoliert sowie Körperverletzungsdelikte begangen... klingt für mich nicht nach einer relativ unbehelligten Nachmittags-/Abendgestaltung... liegt aber sicher im Auge des Betrachters...

  • Bronco


    Ist doch ganz einfach erklärt. Nachdem die sog. Ultras zum wiederholten Mal den alten Trick mit verkleideten Komparsen in Achim erfolgreich zur Anwendung gebracht haben, konnten sie danach seelenruhig und ungestört (Team Green war ja in Achim beschäftigt) im Stadion rechte Parolen pöbeln, Böller werfen und Bengalos zünden. Die paar entglasten Busse nach Spielende, pfff, geschenkt.

  • Die Fans sind bei der B*ld jetzt wohl erstmal aus der schusslinie, es geht ja wieder ein wettskandal. mak sehen wie lange ... :lookaround:

  • SVElfe: Naja... Sie mussten sich mit pöbelnden und gewaltätigen alkoholisierten Leuten in die Shuttle-Busse quetschen. Im Stadion gab es rassistische und antisemitische Beleidigungen, Böllerwürfe und ein Bengalo. Auf der Rückreise wurden Busse entglast, Züge gestoppt und demoliert sowie Körperverletzungsdelikte begangen... klingt für mich nicht nach einer relativ unbehelligten Nachmittags-/Abendgestaltung... liegt aber sicher im Auge des Betrachters...


    Echt krass! Wie geht das denn, wenn die fiesen Ultras alle abgefangen wurden??? :engel:

  • Weiß jemand was von einem Positionspapier der Verantwortlichen bei 96? Ich zitiere hier mal einen Hardliner aus dem offiziellen Forum:


    "Ich komme gerade von einem geschäftlichen Termin bei einem Gesellschafter. Es wird exakt das passieren, was die diesmal gut informierte HAZ ganz vorsichtig angedeutet hat. Komisch, dass diese klaren Aussagen wohl irgendwie noch gar nicht so richtig wahrgenommen wurden.


    Den troublemakern geht es jetzt an den Kragen. The final cut without mercy. Es gibt ein Positionspapier, dass von den Verantwortlichen mitgetragen wird. Nichts wird mehr zerredet werden. Ein Papier, aus dem eindeutig und unmißverständlich hervorgeht, was wann passiert und welche Ursachen welche Wirkungen erzielen werden. Keiner wird sagen können, er hat das nicht gewusst. Es wird zum Beispiel eindeutig festgelegt, unter welchen Vorraussetzungen die Nord komplett bestuhlt wird.


    Man ist nicht länger gewillt, dieses Katz-und Maus-Spiel mitzutragen. Die Stadionordnung wird rigeros ungesetzt werden. Es wird für die neue Saison mit einem geringeren Umsatz von ca. 1.000.000 € (also ca. 5000 Zuschauerschnitt) kalkuliert und man ist bereit, diese Kröte kurzfristig zu schlucken, da man der Meinung ist, ein "weiter so" ist auf längere Sicht teuerer.


    Jetzt wird es ernst, wenn das mit dem Erwachsen werden bei den "erlebnisorientierten" Fans nicht ganz plötzlich geht. Wer sich als stiller Symphatisant der Schmuddelkinder fühlt, sollte sich vielleicht spätestens jetzt überlegen, ob er noch weiter mit ihnen spielt und Gefahr läuft, als Kollateralschaden Krokodilstränen zu vergiessen."



    Komplette Bestuhlung der Nordkurve. Auf die Vorausetzungen bin ich ja mal gespannt.

  • Zuerst einmal: Ich bin kein Ultra und auch kein Sympathisant. Das Schild im Hintergrund ist verbunden mit einer Anekdote von vor vielen Jahren, als wir gegen Bielefeld (fußballerisch gesehen) auf's Maul gekriegt hatten (Ich hoffe der ein oder andere kann sich trotz der derzeitigen Diskussionen noch an diese Sportart "Fußball" erinnern) . Keine Rechtfertigung, sondern lediglich eine Erklärung falls man mich und mein Statement in die Ultraecke schieben möchte oder mir Befangenheit ankreiden will. Nicht dass ich künftig in keine Sky Kneipe mehr reingelassen werde ^^


    Ich war auch nicht bei der Auswärtsfahrt dabei und ich habe ohnehin kaum bis gar keine Ahnung von oder über die Ultras. Vor vielen Jahren wollte ich mich ihnen mal anschließen, da ich Bock auf Basteln von Bannern, Choreos und Gesangstexten hatte, zeitlich es aber nie richtig hinbekam. Ich bin ein ganz "normaler" Fan von 96, der diese jetzt schon langanhaltende Situation mit Kopfschütteln und auch Trauer und Wut verfolgt.



    Ich bin durch und durch gegen Randale und gewalttätige Übergriffe sowie Missachtung von Menschenrechten oder Sperrung gegen die Nutzung eines gesunden Menschenverstandes. Mir ist es hierbei ebenfalls egal, von wem diese Tätlichkeiten vorgenommen werden. Das bezieht sich auch auf die Polizei.


    Ist es denn FAKT, dass jedes einzelne Mitglied der Ultras ein Randalierer oder Landesfriedensbrecher ist? Dass jeder Ultra Böller und Bengalos zündet und jeder dies auch befürwortet? Stehen Randale, Pyroshows, Sachbeschädigungen in der Satzung der Ultras (falls es sowas gibt)? Ich bezweifel das. Und dennoch wird pauschalisiert oder schlussendlich nach "mitgehangen, mitgefangen" geurteilt und gehandelt. Jetzt scheinbar sogar obgleich man ein UH ist, oder einfach nur ein Bier trinkender Fan im roten Trikot, der mal dringend Pippi muss.



    Gehen wir mal davon aus dass meine Theorie stimmt, dass man in selbst oft negativ auffallenden Gruppierungen wie die der Ultras nicht JEDEM EINZELNEN etwas anlasten kann. Warum wird dann pauschalisiert? Ich bin auch kein Fan (mehr) von Parolen wie ACAB - Aber solche, zugegebenermaßen ebenfalls nicht zutreffenden, verallgemeinernden Meinungsäußerungen werden unterbunden, im Gegenzug ist aber der Ultra ansich ein Mensch der Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten begeht und der zu kritisieren und zu kontrollieren gilt. Alle in einen Topf - Nur die Polizei nicht, die scheinbar durch und durch IMMER Recht hat und IMMER richtig handelt und handelte. Dass letzteres nicht der Fall ist, kann ich selber von einem nicht Fußball bezogenen Erlebnis bestätigen und in der Welt der Medien wird es garantiert auch mindestens einen Bericht geben, der von einem polizeilichen Fehlverhalten erzählt und somit bestätigt, dass es auch bei der Polizei nicht immer unfehlbar oder gesetzlich korrekt abgeht. Das rechtfertigt zwar keine "Meinungen" ala "Alle Bullen sind Bastarde" - Es sollte aber klar machen, dass meiner Meinung nach auch nicht jeder Ultra gleich zu behandeln gilt. Denn in erster Linie ist der Ultra ein Mensch und der Polizist ein Mensch und Pauschalisierungen dieser Art sind das Gleiche wie "ACAB" oder "Alle Muslime sind Terroristen". Schade dass man Politik mittlerweile aus dem Fußball nicht mehr heraushalten kann. Ich kritisiere vehement Übergriffe und Respektlosigkeit gegenüber Polizisten. Ich würde Übergriffe und Respektlosigkeit aber auch ggü. anderen Menschen gleichermaßen kritisieren denn ein Polizist hat trotz Uniform und sein ihm verliehenes Recht der Exekutive keine Sonderstellung im Leben.




    Entspricht es den Tatsachen, dass zwischen den Eingekesselten auch "Normalo Fans" waren?



    Falls ja: Warum wird dann so willkürlich und pauschalisierend gehandelt? Jetzt ist es nicht nur der Ultra ansich, was m.E. schon schlimm genug ist sondern wohl schon der 96 Fan....oder der "der in der Nähe stand"...oder der "der sich gegen die Krawallmacher im Stadion nicht auflehnt" (obwohl er eigentlich die Arbeit der Securities übernehmen könnte. Kann man ja mal machen, nech?!) Irgendwie erinnert mich das Ganze an "Ausnahmezustand" mit Denzel Washington, bei dem Bruce Willis erstmal alle einsperrt, die arabisch stämmig aussehen "nur" weil ein paar arabische Terroristen zuvor für Chaos sorgten. Verzeiht, wenn ich zu dramatisch denke aber: Das geht so nicht!


    Man kann doch auch nicht von Erfolgen sprechen und Kollateralschäden billigen ala "Ein paar Unschuldige fielen unserer Aktion zum Opfer - Aber ein paar Bösewichte haben wir!". Wo soll das enden? Ist das Ziel die Ergreifung der Unruhestifter oder nicht doch der Schutz der Bürger/Fans? Wer schützt dann den Bürger/Fan vor Ungerechtigkeiten?



    Ich war wie gesagt weder bei dieser noch sonstiger Polizeiaktion dabei und kann wie viele andere auch nur als Außenstehender urteilen. Ich halte einiges, was hierbei an der Polizei kritisiert wurde aber keineswegs für abwegig, schon allein aufgrund des oben schon erwähnten Erlebnisses meinerseits. Polizisten sind auch nur Menschen. Von daher sind auch sie nicht fehlerlos. Das soll deren unrechtmäßige Taten nicht entschuldigen sondern dafür sorgen, dass sich auch die Polizei Fehler eingesteht und das auch hier ein Umdenken erforderlich ist.



    Wenn nicht "alle Bullen Bastarde/Schweine" sind - Sind auch nicht "alle Ultras Arschlöcher"


    Und dementsprechend sollte auch beurteilt und gehandelt werden.


    "Moralapostelmodus aus*

  • @Emil: Danke für das Zitat. Sieht ja böse aus. Die Frage ist nur, wie sie auf den Umsatzrückgang 1 Mio aus einem Schnitt von 5.000 kommen. Das wären lediglich 200 € pro Nase. Es gib doch nicht viele Spiele, die ausverkauft sind, wo die Leute sich gegnseitig die nun frei gewordenen Karten aus den Händen reißen. Zusätzlich zu den Ticketpreisen kommen noch die nicht verkauften Fanartikel, geringere Verhandlungsbasis mit dem Caterer etc. Zudem wird sich dies nicht nur in der nächsten Saison widerspiegeln, sondern über Jahre hinweg, sollte 96 nicht gerade die Meisterschaft gewinnen. Alles sehr fragwürdig.


    Ich sehe in diesem "Konzeptpapier" nicht die Lösung des Problems. Ach ja, ein reines Sitzplatzstadion, wie ist das schön...

    Einmal editiert, zuletzt von tluebke ()

  • Was auch wieder zeigt, dass es Herrn Kind nicht um die Lösung von Problemen, sondern ausschließlich um Profitmaximierung geht.

  • Ich würde mal gerne wissen, wer den Verein in dieser Sache und dem ganzen Drumherum so berät?


    Sind da rigendwelche Unternehmensberater und zeigen tolle Präsentationen am Beamer mit glücklichen Fans Kunden, die sich in den Armen liegen, Familien die mit dem Jahresabo Luftschlangen in die Luft pusten, das Kindermalen in der Halbzeitpause und der alte Rentner, der von den Samaritern in die Coregatabs-Loge gehoben wird. Und am Ende der Präsentation die Meisterschale!

  • "Wer sich als stiller Symphatisant der Schmuddelkinder fühlt, sollte sich vielleicht spätestens jetzt überlegen, ob er noch weiter mit ihnen spielt und Gefahr läuft, als Kollateralschaden Krokodilstränen zu vergiessen."

    "Schmuddelkinder", großartig! Danke für das Zitat. Sehr schön, wie sich manche Leute entblöden. Gäbe es sie nicht, müsste man sie erfinden. Man merkt, dass der 50er-Jahre -Muff zurückkommt. Ich prophezeie eine Blütezeit der Jugendkultur.
    Abgesehen davon gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass es ohnehin schon beschlossene Sache ist, die komplette Finanzdienstleister-Arena zu bestuhlen. Gleichzeitig kann man noch einen Keil zwischen die Fans treiben und so tun, als habe man das nie gewollt, aber diese ominösen Ultra-Chaoten zwingen einen dazu. Ich werde meine Dauerkarte definitiv nicht mehr verlängern, scheint ja ohnehin niemanden zu stören. Ich sehe die Eskalationsspirale in erster Linie durch erlebnisorientierte Polizisten in gang gesetzt und Einsatzleiter, die Fußball-Fans als Übungsobjekt betrachten. Offensichtlich will man hier auf den Rängen Aachener Verhältnisse. Aber die organisierten Fans hier sind hoffentlich aus einem härteren Holz geschnitzt.