Fanmobbing 2.0 - Kollektivstrafen und mögliche Folgen?!

  • Zumal da auch die SKBs saßen und sich mal schön umgeguckt haben, wer da so aufschlägt. Die Veranstaltung war eine Farce! Punkt! Aus!


    So und nicht anders! Man wäre doch wie auf dem Präsentierteller ausgeliefert gewesen. Ein Muks beim nächsten Spiel/der nächsten Zugfahrt mit einem x-beliebigem Ausstiegsort und das SV ist da.

  • Will ich nicht, aber offenbar die Polizei. Hätte mich aber sehr interessiert und deshalb wäre ich definitiv hingegangen. Spannend in dem Zusammenhang ist die Entrüstung hier im Forum direkt nach der Ankündigung, dass nur die Betroffenen eingeladen sind und nicht alle Fans. Erst haben sich viele darüber beschwert, dass sie dort nicht hingehen können (nachzulesen). Dann ist es plötzlich genau umgekehrt, da hinzugehen, ist der Fehler. Ziemlich verrückt in meinen Augen.


    So ein Quark!
    Wenn ich Beschuldigter in einem Strafverfahren wegen Landfriedensbruch bin, dann gehe ich bis zur endgültigen Einstellung nicht auf eine Podiumsdiskussion mit den Ermittlungsbehörden.
    Wenn ich nicht Beschuldigter bin, dann gehe ich da gerne hin. Nur warum wurden solche Fans wohl nicht eingeladen?
    Jetzt den Hintergrund verstanden?

  • Also ist dass mit dem Mittelsmann jetzt durch? Könnte die UH bitte zumindest die Bestätigung geben dass es sich um einen angeblich aktiven Mitarbeiter von H96 handelt?

  • Tower: Nein! Diese Meinung habe ich mir NACH der Veranstaltung gebildet in einem mehrstündigen Gespräch mit Leuten, die vor Ort waren...


    Das glaube ich dir natürlich, aber für andere gilt trotzdem das von mir Gesagte schon zum Zeitpunkt vor der Veranstaltung.


    Interessant wäre zu erfahren, was dich zu dieser Einschätzung gebracht hat. Denn ich glaube kaum, dass es der Polizei nicht gelungen ist, die eigene Sichtweise darzustellen und darum schien es ihr zu gehen. Nur weil du dann diese Sichtweise trotzdem nicht teilst, z.B. weil du solch einen Einsatz überhaupt nicht gutheißen kannst, macht das die Veranstaltung nicht automatisch zu einer Farce.


  • Wenn ich Beschuldigter in einem Strafverfahren wegen Landfriedensbruch bin, dann gehe ich bis zur endgültigen Einstellung nicht auf eine Podiumsdiskussion mit den Ermittlungsbehörden.


    Unterschreibe ich, wenn ich zu Recht beschuldigt werde. Kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich zu Unrecht beschuldigt werde. Gerade dann würde ich da hingehen.

  • Es ging um Polizeigewalt. Die stelle, über die ich mich am meisten aufgeregt hatte: ein Fall wurde per Videokamera dokumentiert wo ein (aktenkundiger) geistig behinderter Junge die Polizisten beleidigt und dann die ganze Familie brutalst behandelt wird (alles aufgezeichnet). Die Stelle wo die Polizeisten die Familie verhöhnt und (laut Aussage der Familie) sagt, dass eine Anzeige nichts bringt und man ihnen eh mehr glauben würde fehlt auf dem Videoband. War wohl eine Elektromagnetische Störung, oder so etwas.


    den fall gibt es in irgendeiner doku im off-topic-bereich.


    diese doku interessiert mich jetzt doch sehr! ist denn zumindest das thema (sorry, der faden) bekannt wo das gepostet wurde? suche mir das dann schon raus.


    Solange es hier keine Neuigkeiten gibt und nur versucht wird, Usern das zusammenzufassen, was die letzten Tage und Wochen schon geschrieben wurde, beantworte ich mal die obigen Fragen: Die gesuchte Doku ist diese hier:
    http://www.spiegel.tv/#/filme/polizeigewalt-reportage/
    Die Stelle, wo die Familie überfallen wird, ist ab 14:30 min zu sehen.


    Aber was sagt uns das Ganze? Dass der Begriff "Hooligans in Uniform" nicht von ungefähr kommt. Auch unter Beamten gibt es Typen, die ohne Uniform problemlos auf der anderen Seite stehen könnten. Zumal unter BFElern. Rechtsverständnis tendiert gegen Null.
    Aber rechtfertigt das Verallgemeinerungen a là ACAB? Sicher nicht.


    PS: Nicht als Gegendarstellung, eher zur Belustigung über die kranken Typen:
    http://www.spiegel.tv/#/filme/gewalt-gegen-polizisten/

  • Tower: Der User El Toro zählt in diesem Beitrag einige Kuriositäten des gestrigen Treffens auf. Da haut Martin Kind einfach mal ein paar Unwahrheiten ganz offen raus. Mir nichts dir nichts und schlägt damit Leuten, die sich tagtäglich den Arsch aufreißen, vor den Kopf. Dann erfahren Eltern mal so eben beiläufig auf einer "Informationsveranstaltung", dass gegen ihre minderjährigen Kinder Ermittlungen wegen (u.a.) schwerem Landfriedensbruch eingeleitet wurden. Eltern berichten, dass ihre Kinder von Polizisten geschlagen wurden und Privateigentum (Handys) von Polizisten zerstört wurde - und was kommt als Antwort: "Sie können ja Anzeige erstatten!" Da kam sich der Herr von der Polizei selber ein bisschen blöd vor. Er werde mal tun, was er da machen, kann so sinngemäß hieß es dann von ihm... ja ne is klar... soviel von mir zu dem Thema! Ab ins Bett und dann ab nach Moskau. Da mache ich mir wenigstens nicht einmal die Illusion, mich in einem Rechtsstaat aufzuhalten...


  • Tower, das sehe ich auch so!

    Du bist entweder Troll, oder ein enger Freund von Kind. So hirnverbrannt sich den Ermittlungsbehörden WÄHREND einer laufenden Ermittlung auf dem Präsentierteller zu servieren kann einfach niemand sein. Du willst dir die Gegenseite anhören, ist klar. Läuft ja derzeit alles sauber und rechtmäßig ab. Erkläre mir doch mal bitte, wie die Polizei bei 434 aufgenommenen Daten zwischen schuldig und unschuldig unterscheiden möchte?


    Ich glaube du bist der erste, (seit 14 Jahren Internet!) den ich ignorieren muss. Gegen Trolle hab ich nichts, aber du meinst das scheinbar alles ernst.

  • Manchmal habe ich das Gefühl, 96 entwickelt sich in ein großes Irrenhaus.


    Gott bin ich froh das ich auf der Seite stehe, die die Medikamente verteilt.

  • Die Polizei (beim Fußball) kann sich eine vernünftige Position nur dadurch wieder erarbeiten, wenn sie in Zukunft besser handeln und nicht mit einem "Dialog"

    Das gilt natürlich auch für alle Seiten !!! Und ein Dialog schadet dabei nicht !!! Ultras, die jedoch jeden Dialog mit der Polizei ablehnen leisten jedoch keinen eigenen dazu, dass es langfristig besser wird .... :trösten:

  • Diese Argumentation ist echt undurchdacht und gründet sich auf dem Gedanken, wer nichts zu verbrochen hat, wohl auch nichts zu verbergen habe. Natürlich wurde diese "Infoveranstaltung" auch ganz bewusst so angelegt. Nicht umsonst wird in der Presse danach gestreut, dass ja nur so wenige erschienen sind. Das klingt doch erst einmal verdächtig.


    Aber niemand muss an seiner eigenen Strafverfolgung mitwirken, ganz besonders nicht im Rahmen von informellen Veranstaltungen, auf denen im netten Plauderton über mögliche Straftaten geredet wird. Die Polizei hat hier natürlich alle Trümpfe in der Hand. Bei Fehlverhalten ihrer eigenen Leute, verschwinden Fakten und Beweise einfach, da man ja entscheiden kann was Preis gegeben wird.


    Wenn jetzt jemand beispielsweise aus Unwissenheit fragt, warum ihn die Beamten in den Zug geschubst haben, dann ist das für die Polizeiseite ein Indiz, dass diese Person sich möglicherweise des Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht hat. Wer wirklich aus einer naiven Vorstellung heraus glaubt, man könne als subjektiv oder auch objektiv Unschuldiger zu so einer Veranstaltung gehen, der verkennt völlig die Prozessstrukturen von Ermittlungsverfahren. Gerade in einem solchen Fall, wo im Nachhinein die Maßnahmen legitimiert werden müssen.


    Es ist doch auch absolut naiv zu glauben die Polizei würde aus reiner Gutmütigkeit zu so etwas einladen. Das war von Vorne bis Hinten ein ganz perfider Plan, die 434 Beschuldigten zu diffamieren. Gerade deshalb finde ich es gut, dass ein so überwältigend großer Teil nicht erschienen ist.


    Also absolut richtig gehandelt, von den Beteiligten. Strukturell wird sich bei den Polizeien eh nichts ändern. Die Muster sind zu fest gefahren, bilden eine Kultur von Fehlerlosigkeit, Anmaßung und Kritikresistenz aus, die undurchdringbar ist. Da werden auch gutmeinende "kritische" Nachfragen von Familienvätern nichts dran ändern.


    Man kann nur hoffen, dass die Fanszene auch in Zukunft wieder so gewaltfrei reagiert wie dort, oder gegen München. Denn man könnte den Eindruck bekommen, dass man sich ja auch mit massiver Gewalt wehren sollte, denn egal ob man es tut oder nicht, am Ende wird es eh geschrieben.

  • Und genau deshalb verstehe ich das Brimborium nicht. Dass niemand, der sich dort gewaltfrei verhalten hat (sondern einfach nur ausstieg), mit irgendwelchen strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen hat, ist ja wohl eindeutig. Das Aussteigen aus einem Zug ist nun mal kein Straftatbestand, das ist Fakt. Dann kann dieses schlimme laufende Ermittlungsverfahren, das erwartungsgemäß in 95 % der Fälle (nämlich alle, die nicht gewalttätig waren) nicht zu Strafanklagen führen wird (wurde ja nun bestätigt), aber auch bitte nicht als Grund hergenommen werden, sicherheitshalber einer Infoveranstaltung fernzubleiben, wo die Polizei offenbar ihr Handeln sachlich erläutern will. Diese Verweigerung von im Optimalfall konstruktiver Diskussion verstehe ich überhaupt nicht und so lange ich es nicht verstehe, ist das in meinen Augen als Grund nur vorgeschoben.


    Tower, ich gebe Dir Recht. Ich verstehe das ganze Brimborium auch nicht. Du liegst auch richtig, wenn Du der Meinung bist, dass keiner mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen muss, wenn er nichts getan hat. Aber dann müsstest Du Dir doch konsequenterweise die Frage stellen, warum alle (so wohl die Aussage der Polizei) ein Strafverfahren am Hals haben. Warum? Bei der Polizei arbeiten strafrechtlich ausgebildete Personen. Und Entscheidungsträger waren wohl auch vor Ort. Warum zum Teufel überzieht man also eine Gruppe von 434 Personen mit einem Strafverfahren, wenn das - offensichtlich - unbegründet ist. Meine Interpretation (das gilt auch für die Behandlung) ist: Pures zeigen von Macht. Das "Problem" das man hat, ob nun unschuldig oder nicht, ist, dass man Beschuldigter in einem Strafverfahren ist.


    Warum soll man nicht zur Infoveranstaltung? Ich glaube jeder, der beratend in einem Strafverfahren tätig ist - und der vor allem keine Einsicht in irgendwelche Akten hatte - wird sagen, dass man als Beschuldigter nicht mit der Polizei als Ermittlungsbehörde reden soll. Man weiß nicht, ob und vor allem weswegen gegen den Beschuldigten ermittelt wird. Aus diesem Grund müssen erst einmal die Informationen bei dem Anwalt gesammelt, ausgewertet und das weitere Vorgehen besprochen werden. - Auch hier mag man einwenden, man sei ja unschuldig- nur weiß der Akteninhalt das auch? Kann es nicht sein, z.B. weil man die Namen vertauscht hat oder weil sich einer geirrt hat, dass sich aus dem Akteninhalt ergibt, man habe eine Straftat begangen? Und noch viel schlimmer: Die Väter, die die Jugendlichen vertreten , wissen gar nichts und könnten (nicht müssen) mit einer unbedachten Aussage der Ermittlungsbehörde Ermittlungsansätze geben, sei es gegen ihr eigenes Kind oder aber gegen einen Dritten. Auch wenn es sich um eine "Infoveranstaltung" gehandelt hat, saßen da nicht "Freude",die informieren. Da saß die Ermittlungsbehörde! Ein "vertrautes Wort" gibt es da nicht. (Ich möchte mal wissen, ob die Väter belehrt wurden, aber naja). Allein aus diesem Grund, dem Grund das man Beschuldigter ist und die Polizei "das Gespräch sucht", ist dringend von irgendeiner Unterhaltung abzuraten.

    Einmal editiert, zuletzt von Oststadt ()

  • Wenn jetzt jemand beispielsweise aus Unwissenheit fragt, warum ihn die Beamten in den Zug geschubst haben, dann ist das für die Polizeiseite ein Indiz, dass diese Person sich möglicherweise des Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht hat. Wer wirklich aus einer naiven Vorstellung heraus glaubt, man könne als subjektiv oder auch objektiv Unschuldiger zu so einer Veranstaltung gehen, der verkennt völlig die Prozessstrukturen von Ermittlungsverfahren. Gerade in einem solchen Fall ...


    Der Rest ist mir zu großen Teilen "ein klein wenig" zuviel des Guten, aber da ist was dran. Ich kann das verstehen. Wenn ich erfahre, daß ich Beschuldigter in einem Strafverfahren bin, nehme ich meine Rechte wahr, wie es mir passt.


    Elementares Recht ist, nicht mit der Polizei reden / kooperieren zu müssen. Das ist nicht zu kritisieren. So sind die Regeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Svennypenny ()

  • Für mich wirkt diese Veranstaltung gestern wie eine Schmierenkomödie.
    Die Polizei hat m.E. in Achim ganz klar gegen Gesetze verstoßen und das ist vieleicht einigen Herren klar geworden.
    Und was macht man da?
    Na klar man spielt mal ein wenig mit den Muskeln.
    Es ist eine Absolute Frechheit, dass hier Opfer zu Tätern gemacht werden.
    Ich möchte nicht wissen, wie froh einige von den Leuten die gestern anwesend waren, sind wenn das "Verfahren" eingestellt wird.
    Normaleweise müßten 443Anzeigen gegen die Polizei eingehen.

  • Zumal - da bin ich ganz bei Oststadt - es aber so richtig in die Hose gehen kann, wenn man unbedarft mit den Ermittlungsbehörden spricht.
    Diese haben kein Ermessen, was ihre Ermittlungstätigkeit und ihre Zeugenstellung angeht. Im Gegenteil, Beamte auf so einer Infoveranstaltung können als Zeugen für Aussagen herangezogen werden, die ein Beschuldiger deshalb nicht widerrufen kann, weil er vorher nicht belehrt worden ist. Das kann eine miserable Falle für einen Beschuldigten werden.
    Als Anwalt dem Mandanten nicht zu raten, bloß weg zu bleiben, wäre grob unprofessionell.


    Deshalb schon ist die Veranstaltung eine Farce. Die Polizei weiß doch ganz genau, dass die Beschuldigten nicht kommen werden, wenn diese sich vernünftig verhalten wollen. Warum wird dann überhaupt eingeladen? Warum macht man so eine Veranstaltung nicht dann, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind? Das ist schon merkwürdig, mindestens aber unausgegoren.


    Und was in der Tat schwer in den Kopp will: Warum wird gegen alle 434 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet?
    Ich befürchte ja immer noch, dass es nur um Datentransfer an Hannover 96 geht. Infolge Einsichtnahme in die Akte.
    Und dann ist der Schritt kurz zur Annahme, dass man bei der Veranstaltung am besten noch ein paar aktuelle Portraits schiesst und ein paar brauchbare Zeugenaussagen der Beamten erhalten will.


    Liebe Polizei und Hannover 96, widersprecht mir doch bitte...

  • Ich würde doch als Betroffener (bzw. Beschuldigter einer Straftat) hingehen und mir genau anhören, was die Polizei zu sagen hat. Vlt finden sich ja in deren Aussagen Ansatzpunkte für die eigene Verteidigung.


    Was man natürlich nicht machen sollte, ist selbst irgendwas zu sagen.

  • ... widersprecht mir doch bitte...


    Hedemann, das ist nur meine Überzeugung: Ich glaube fest, daß diese "schlimmstmögliche Annahme" keine Grundlage hat und das Ansinnen in dieser Sache absolut gutmeinend war.


    Aber ich kann auch das Misstrauen verstehen und nachvollziehen. Mal ganz abgesehen davon, daß die Vorraussetzungen für einen offenen Dialog unter solchen Umständen denkbar schlecht sind.