DHL/Hermes/UPS und co.

  • Mein gestriges/heutiges Erlebnis mit DHL: 2 Pakete sollten am Dienstag zugestellt werden, waren aber auch Mittwoch noch nicht da. Als ich bei Amazon nachschaute, stand da, dass mir die zwei Pakete zugestellt wurden. :grübel: Nein, wurden sie nicht. Ich war den ganzen Tag zu Hause! Daraufhin rief ich bei Amazon an, wo mir mitgeteilt wurde, dass die Pakete sich in einer Paketstation befinden. Ich also heute hin. Nein, dort waren sie auch nicht! Wieder Telefonat mit Amazon. Dort haben sie veranlasst, dass mir beide Pakete erneut zugestellt werden. Ärgerlich finde ich vor allem die zusätzliche Umweltbelastung. Ich wollte auch gar nicht online bestellen, aber meine Tochter hat immer so dämliche Wunschlisten bei Amazon. Künftig werde ich diese Form des Wünschens boykottieren... ;)

  • Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für Quälix brechen und kann die Reaktionen nur bedingt nachvollziehen. Er schildert hier seine aktuelle Erfahrung mit DHL und beklagt sich darüber, so wie es dutzende andere vor ihm auch schon getan haben.


    Dass ich selbst nicht unbedingt ein Freund vom Online-Konsum bin, sollte hier irgendwann schonmal durchgeschienen sein. Dennoch kann ich verstehen, dass man sich gewisse Dinge lieber im Internet bestellt. Ich habe meine Matratze ebenda bestellt, nicht etwa, weil ich zu faul war, sie mir irgendwo abzuholen, sondern weil es genau diese Matratze im stationären Einzelhandel nicht gibt. Außerdem sind mir Matratzenläden irgendwie suspekt (und fragte jetzt bitte nicht, warum das so ist).


    Der Online-Handel gehört eben zum Zeitgeist und ich sehe nichts verwerfliches daran, auf das, was einem angeboten wird (insbesondere die Dienstleistung des Pakettransports) einzugehen. Es zwingt einen zwar niemand, im Internet zu bestellen, es zwingt aber auch niemand DHL, Dienstleistungen anzubieten, die sie ja wohl nicht oder nur unzureichend erfüllen können. Wenn es offenbar möglich ist (ich kannte die Seite paket.de bisher gar nicht) einen möglichen Wunschtermin anzugeben, man sich dann einen kompletten Tag Zeit nimmt und das Paket trotz vorheriger Ankündigung nicht eintrifft, kann ich den Frust verstehen. Das hat nichts mit selber Schuld haben zu tun. In diesem Fall liegt die Verantwortung primär bei DHL, entweder dafür Sorge zu tragen, dass das Paket so wie angegeben ankommt, oder von vornherein zu sagen, dass nicht alle Kundenwünsche erfüllt werden können und es zu Verzögerungen kommen kann oder wird.


    Wer dann am Ende hier konkret tatsächlich Schuld hat, steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht war der Fahrer wirklich zu faul, das Paket auszuladen, vielleicht war es ein Fehler in der EDV, vielleicht hat auch das ausbeuterische System an sich Schuld oder der Kunde im Allgemeinen, aber nicht der konkrete Kunde, der einzelne Mensch also, der sich etwas bestellt und dann enttäuscht wird.


    Für mich ist das eine gesellschaftliche Debatte (die ich im Übrigen stundenlang führen könnte), wie so viele andere Debatten auch. Wollen wir als Gesellschaft einen Niedriglohnsektor, wo Geringverdiener und vor allem osteuropäische Arbeitskräfte, weil sich kaum ein Deutscher für die Bedinungen morgens die Schuhe schnüren würde, ausgebeutet werden, damit wir möglichst günstig und möglichst viel und mit möglichst geringen Aufwand im Internet konsumieren können? Wenn nein, dann müssen wir als Kollektiv etwas ändern, z.B. bei vorhandener Alternative im Einzelhandel kaufen, vielleicht auch einfach mal verzichten etc. Das wird aber ohne die Politik nur schwer umzusetzen sein. Wenn ja, dann müssen wir mit allen negativen Begleiterscheinungen leben, z.B. dass die Arbeiter ihre Arbeit nicht mehr schaffen. Oder dass die Arbeit irgendwann die Arbeiter schafft.


    Ich will und kann das zeitlich gerade nicht weiter ausführen. Ich bestelle selbst recht wenig im Internet und wenn, dann plane ich mittlerweile ein, dass etwas schief gehen könnte, wobei meine DHL-Erfahrungen dank konsequenter Lieferung an eine Packstation überwiegend positiv ist. Hin und wieder, wenn ich aber privat etwas versende oder empfangen möchte (nicht alle Pakete beinhalten Konsumgüter), dann ärgert es mich schon, wenn Pakete ewig lange unterwegs sind oder Briefe komplett untergehen. Bei aller vollkommen berechtigten Kritik am System, den Unternehmen und meinetwegen auch an den Kunden und bei allem Verständnis und Mitgefühl, was ich für die "kleinen" Leute am Ende der Hierarchie-Kette habe, seien es die Fließbandarbeiter oder die Auslieferer, ist das kein Freifahrtschein für alles, was diese Menschen (mit-)verbocken. Man kann für vieles Verständnis aufbringen, aber nicht für alles.


    Und noch etwas in eigener Forums-Sache: Für mich ist das hier gerade mal wieder ein Beleg dafür, dass es stellenweise nicht mehr darum geht, was geschrieben wird, sondern wer etwas schreibt. Ein Pokalheld oder gar eine Hirschi hätten ganz andere Reaktionen hervorgerufen, da lehne ich mich mal ein wenig aus'm Fenster.


    EDIT: Der Vollständigkeit halber und um mir selbst treu zu bleiben: Der Markt regel das schon. Irgendwann. Irgendwie.

  • Meine Reaktion wäre ähnlich gewesen. Mir kam es hier - wie bei verschiedenen anderen User - auf den Grundton an. Der ist beispielsweise bei TheMenace oder Hirschi eben anders. Man kann über die Erfahrungen berichten und die anderen damit unterhalten oder man hier eben rumjammern.
    Welchen Sinn hat es seit Jahren über die immergleichen negativen Erfahrungen zu berichten, wenn man daraus keine Konsequenzen für das eigene Verhalten zieht?


    Auch ich bestelle gern und hätte hier auch schon 20 Beiträge über meine negativen Erfahrungen schreiben können. Und was bringt es? Nix. Ich bestelle nirgendwo mehr, der mit Hermes liefern lässt. Bei der DHL lasse ich so weit es geht in die Packstation liefern. Ansonsten gibt es so etwas wie das Internet. Da suche ich schon mal einen Fachhändler vor Ort. Mit deren Lieferungen hatte ich bisher keine Probleme.
    Bevor ich mir den Tag versauen lasse, suche ich nach Alternativen.


    Das Genörgel über die Paketdienste spiegelt vielfach für mich einen Ausdruck von Dekadenz wieder. Black Friday und sonstiger Konsumterror wurde hier ja schon erwähnt. Schnell und unproblematisch bestellen und dann erwarten, daß die Lieferung genauso schnell und reibungslos klappt. Mit schon wenig gesundem Menschenverstand begreift man doch, das die Rechnung nicht aufgehen kann.

  • Mein Ansatzpunkt bzw. Gedanke war, dass ich mir schwer vorstellen kann, eine sehr große und schwere Matraze in einem normalen DHL-Auslieferungsfahrzeug ausgeliefert wird. Die nimmt 1,40 (oder 1,60 oder 1,80) x 2,00 x ? Meter ein. D. h. die nimmt mindestens 96 Paketen, die man stattdessen transpotieren kann, weg. Bei Otto steht, dass diese Teile per Spedition geliefert werden. Es sei denn, dass ist eine vakuumverpackte Matraze ist. Die kommt dann so. Das passt wieder.
    Hätte ich statt diesem "Yupp" schreiben können, hatte ich aber, Asche auf mein Haupt, keine Lust drauf, wegen Handy und Wurstfingern. Sollte es sich tatsächlich um eine nicht vakuumierbare handeln, möchte ich mich expilzit entschuldigen.


    Und dass es scheiße ist, dass man (bestenfalls) einen Abholschein in der Post hat, obwohl man da war, muss man nicht extra erwähnen. Hatte ich die letzten drei Wochen zweimal. Ich habe aber ein gewisses Verständnis für die Fahrer, wenn ich sehe, wie pickepackevoll die Karren sind.


    Und bzgl. Reaktion: Wenn nach zwei recht neutralen Beiträgen, ein "Jetzt bin ich also schuld? ja nee, ist klar!" kommt - nun ja. Ohne diese Sätze wäre es anders gelaufen. Bin ich mir sicher bzw. ist meine Erfahrung hier.

  • Ich gebe dir in allen Punkten Recht, Mettbrötchen! Ich bin gerade dabei, mein Kaufverhalten umzustellen. Es macht ja auch Freude, selbst etwas auszusuchen. Besonders Kleidung kaufe ich lieber im Geschäft. Dann entfällt auch die Rücksendung und es fällt etwas weniger CO2 an.
    Wie sind wir Menschen bloß früher ohne Amazon und Co klargekommen? ;)

    • Offizieller Beitrag

    Und im Übrigen rege ich mich auch auf, wenn Pakete nicht zum zugesagten Termin ankommen oder der/die PaketfahrerIn nur einen Zettel eingeworfen hat, statt zu klingeln.
    Oder was auch immer.
    Obwohl ich weiß, dass "die Umstände" nun mal wirklich schwierig sind.
    Es ärgert mich dennoch.


    Und ja: Ich bestelle viel im Internet. Auch weil ich "Nein, das haben wir nicht" nicht mehr hören kann.
    Und weil eine Matratze nicht in meinen Smart passt. ;)

  • Meine Reaktion wäre ähnlich gewesen. Mir kam es hier - wie bei verschiedenen anderen User - auf den Grundton an. Der ist beispielsweise bei TheMenace oder Hirschi eben anders. Man kann über die Erfahrungen berichten und die anderen damit unterhalten oder man hier eben rumjammern.
    Welchen Sinn hat es seit Jahren über die immergleichen negativen Erfahrungen zu berichten, wenn man daraus keine Konsequenzen für das eigene Verhalten zieht?


    Auch ich bestelle gern und hätte hier auch schon 20 Beiträge über meine negativen Erfahrungen schreiben können. Und was bringt es? Nix. Ich bestelle nirgendwo mehr, der mit Hermes liefern lässt. Bei der DHL lasse ich so weit es geht in die Packstation liefern. Ansonsten gibt es so etwas wie das Internet. Da suche ich schon mal einen Fachhändler vor Ort. Mit deren Lieferungen hatte ich bisher keine Probleme.
    Bevor ich mir den Tag versauen lasse, suche ich nach Alternativen.


    Das Genörgel über die Paketdienste spiegelt vielfach für mich einen Ausdruck von Dekadenz wieder. Black Friday und sonstiger Konsumterror wurde hier ja schon erwähnt. Schnell und unproblematisch bestellen und dann erwarten, daß die Lieferung genauso schnell und reibungslos klappt. Mit schon wenig gesundem Menschenverstand begreift man doch, das die Rechnung nicht aufgehen kann.


    Nein, das Genörgel drückt schlichtweg aus, dass eine zugesicherte Leistung nicht erbracht wird. Ich kann meinem Kunden auch nicht sage, tut mir leid dass dein Auto nicht repariert wird, weil die Kostenübernahme fehlt - ist halt viel los - kannst ja von Tag zu Tag mal zu Werkstatt fahren und gucken.


    Es hat sich mittlerweile bei den meisten Paketdiensten eine Mentalität eingeschlichen, dass Zusagen nur noch Empfehlungen sind. Und ich bin schlichtweg nicht bereit dies einfach so zu akzeptieren.

  • Die Entwicklung wird interessant. In einigen Jahren wird die Zustellung an der Haustür nicht mehr zum Standard gehören und schon gar nicht kostenlos sein. Gegen Aufpreis sehr wahrscheinlich, aber wer "kostenlosen Versand" oder "versandkostenfreie Lieferung" wählt, der wird sein Paket in irgendeinem Laden/Ausgabestation/Lagerhaus abholen dürfen. Die Lieferdienste schaffen es einfach nicht mehr der Menge Herr zu werden. Nicht von ungefähr hat sich das Konzept der Packstation durchgesetzt.


    Und fixe Lieferzusagen sind es in der Regel nicht, sondern Ankündigungen oder Vorhersagen. Wie beim Wetter. Und das kann sich auch ändern.


  • Sehr schön geschrieben! Unterschreibe ich so in allen Punkten.

  • Heute sollten drei Pakete in die Packstation geliefert werden. Zwei wurden ins selbe Fach gelegt. Das dritte ist in eine Filiale umgeleitet worden. Verstehe wer will. Die drei Benachrichtigungsmails kamen gleichzeitig. In der Umleistungsmail steht aber interessanterweise nicht die Sendungsnummer.

  • Seit einigen Tagen warte ich auf ein Paket...Laut Sendungsvervolgung liegt das Paket seit Donnerstag im Zustellfahrzeug. Was soll das?

  • Ich habe mich bei DHL registriert, um die Packstationen nutzen zu können. Früher ging das mal ohne Registrierung, soweit ich mich entsinne. Jemand eine Ahnung warum das geändert wurde? Macht es jedenfalls nicht einfacher. Man bekommt per Post eine TAN mit der man die Regstrierung abschließen soll. Bzw. sollte diese per Post bekommen. Kam bei mir nicht an. Stattdessen kam eine Mail, ich solle doch die Registrierung mit der TAN, die man mir per Post geschickt habe, abschließen. Bei Fragen darf ich mich gerne an paket@dhl.de wenden. Gesagt getan... Problem nur, dass, wenn ich eine Mail an besagte Mailadresse sende, ich eine Nichtzustellbarkeitsmitteilung erhalte. "Your message can't be delivered because delivery to this address is restricted." :???: Ich habe mich jetzt mal auf dhl.de durch die Hilfe-Formulare geklickt und das Kontaktformular bemüht. Mal sehen, was passiert. Was jedenfalls schonmal nicht passiert ist, dass eine Kopie meiner Anfrage, an meine Mailadresse gesendet wurde, wie versprochen... :grübel:

  • Da klappt ja garnix.


    Registrierung ist aber nur nötig, wenn man sich direkt an die Packstation was schicken lassen will. Ansonsten wird das nach Hause geschickt, keiner da, also zur Packstation. Und Versenden geht auch ohne Registrierung.

  • Achso. Leider legen die Kurierfahrer es lieber in die Filiale anstatt in die Packstation. Und das heißt meistens laaaaange Schlaaaange...

  • Das heißt auch meist: 9-18 Uhr ab dem nächsten Werktag.


    Ich habe mich 2013 registriert. Das war m.E. Postident in der Filiale.

  • Ich habe mich bei DHL registriert, um die Packstationen nutzen zu können. Früher ging das mal ohne Registrierung, soweit ich mich entsinne.[..]


    Für die Packstation musste man sich immer schon registrieren. Danach bekommt man die Karte, die man in Verbindung mit der mobile TAN für die jeweilige Sendung braucht, um das Türchen an der Packstation zu öffnen.