Jahreshauptversammlung 2019, 23. März 2019, 14 Uhr (Swiss Life Hall)

  • Naja, blickst du mal über den Tellerrand der bisherigen unprofessionell organisierten Jahreshauptversammlungen von Hannover 96 hinaus, wurden bei vergangenen Jahreshauptversammlungen von Bayern über Stuttgart, Schalke bis Hamburg überall unanfechtbare elektronische Abstimmungen durchgeführt, teilweise in weitaus größeren Dimensionen, als es bei unserer verhältnismäßig kleinen Klitsche der Fall ist. Ich finde es per se gut, dass hier jetzt auch endlich mal digital abgestimmt wird. Dass an den Geräten herummanipuliert wird ist mir dann doch etwas zu viel Verschwörungstheorie.


    Also unprofessionell ist eine sehr nette Umschreibung für gerichtlich als rechtswidrig anerkannte Abstimmungen... ;)
    Und genau daraus resultiert ja (nicht nur) mein mieses Gefühl - natürlich kannst Du jede Wahl in nahezu jeder Form fair oder unfair durchführen, letztendlich ist es eine Frage des Vertrauens... die Frage ist dann, vertraust Du den handelnden Personen? Wenn es jetzt irgendwelche Anzeichen geben würde, dass die JHV unter Einbeziehung aller Gruppen bei H96 und unter Federführung von unabhängigen Leuten durchgeführt würde. Okay! Aber genau dies ist doch nicht der Fall, dieselben Leute...
    Mal ein einfaches Beispiel: bei Verdi bekommt jeder ein eigenes Lesegerät und eine eigene Chipkarte, und die kann er sich aus dem vorher programmierten Pool frei raussuchen... bei H96 wird es ein paar Lesegeräte geben, die weitergegeben werden sollen... und dies ist dann "geheim" und "unabahängig", wenn jede Menge Leute um Dich herumstehen, weil sie Dein Lesegerät haben wollen und Dir bei Deiner freien Wahl über die Schulter schauen?

  • Das ist ja alles richtig, aber du beschreibst es ja selbst, da Problem sind dann die durchführenden Personen, nicht das Abstimmungssystem. Und ich hatte zumindest auch in den letzten drei Jahren nicht das Gefühl, dass falsch gezählt wurde, sondern eben, dass nach falschem System ausgewertet wurde und da schafft das elektronische Wahlsystem für mich schon erhebliche zeitliche und rechnerische Vorteile gegenüber der Art wie in den vergangenen Jahren abgestimmt wurde.

  • Das Zählen ist ja akribisch überprüft worden... ;)
    Allerdings war es fast unmöglich, zu kontrollieren, ob wirklich jeder nur eine Stimme eingeworfen hat - ich erinnere mich an eine lebhafte Diskussion an einer Wahlurne, weil die Vorstandskollegen sich nicht die Mühe der eigenen Stimmabgabe gemacht haben, sondern oben jemanden die Zettel haben einsammeln lassen - nur ein Beispiel
    Oder denk mal an das "Nach-vorne-Gehen" zur Stimmabgabe samt "Videobeweis" und "Pöbelallee"... und noch einmal, woher weisst Du denn, dass ein Abteilungsleiter nicht die Karten der "leider nicht anwesenden" Abteilungsmitglieder in der Tasche hat oder bei der Wahl "seinen Schäfchen über die Schulter schaut" - ich habe bei der letzten Wahl neben der Mädchenfussballmannschaft gesessen, ich habe gesehen, wie der Vorturner vor denen stand und bei jeder Abstimmung nicht nach vorne zur Bühne geschaut hat...
    Aber lassen wir uns überraschen, ändern können wir es am Ende doch nicht. Und ich würde es anders machen, aber ich habe auch noch so etwas wie eine Ehre und einen demokratischen Anspruch.

  • Zum Thema "geheime Wahl": In einer sehr vollen Halle auf einem Zettel die Kreuze, ohne beobachtet zu werden, zu machen, ist m.E. schwieriger.
    Zum Thema "Manipulation durch zusätzliche Karten": Das sehe ich auch kritisch. Was, wenn die Abteilungsleiter die Einladungenden der zeitlich verhinderten Mitglieder einsammeln und dafür die entsprechende Chipkarten erhalten. Dann sich mit den Karten auf dem Klo (oder einem Hinterzimmer) einschließen und abstimmen. Am Ende reichen vielleicht 50 Stimmen, um die Mehrheit zu bekommen. Das kriegen zwei Leute in der Zeit schon hin. Und ob da jetzt 50 Personen mehr oder weniger im Saal sind, vermag niemand zu beurteilen. Übrigens sind ja auch nicht alle Anwesenden zwangsweise stimmberechtigt, da ja auch Fördermitglieder an der JHV teilnehmen können (aber nicht stimmberechtigt sind).


    Das Schlimme ist, dass man dem Sauhaufen nicht vertrauen kann. Denn sonst müsste man sich darüber keine Gedanken machen. Eine aoMV wäre eine "Generalprobe" gewesen, mit der man im best-case vertrauenswürdige Personen installiert hätte. Das hat Martin Kind durch Verzögerungen erfolgreich verhindert.


    Ich sehe das Ganze als Schicksalsmoment an. Sollte Kind mit seinen Methoden durchkommen, fällt mir der Abschied von dem Konstrukt vermutlich sehr leicht. Wenn nicht, werde ich auch in unteren Ligen dem Verein wie seit über 20 Jahren zur Seite stehen.

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  • Edit wollte eigentlich WDJ_Lasse zitieren


    Das wäre es mir im Normalfall auch- aber es geht hier um mehrere Millionen Euro und nicht nur um die Wahl eines Aufsichtsrates

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  • Was ist der dritte Antrag denn für ein Wischi-Waschi Quatsch? Nichts konkretes, eher eine Bitte als ein Auftrag und ohne irgendwas messbares.

  • Moment, ich lese da etwas konkretes heraus. die heutigen und zukünftigen Anteilseigner sind vor einflussnahme gegen den willen der KGaA zu schützen. und das wollen sie durch diesen antrag erreichen, in dem die Gesellschafter die Geschäftsführung bestimmen. Dafür darf der Verein dann wieder Anteile am maroden Teil von 96 kaufen.


    Es ist in meinen Augen das Gegenmodell zu 50+1

  • Die Begründung passt nicht zum Antrag. Im Nachhinein wird man sich dann auf die Begründung berufen. Und die kritischen Themen sind zwischen allgemein Unproblematischem und Selbstverständlichkeiten verpackt.


    Zum von Hesketh angesprochenen Punkt: Warum sollte sich der e.V. schlechter ggü. den Gesellschaftern der KGaA stellen? Letztlich sollte durch die Einflussnahme auch der e.V. seine Interessen wahren. Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass die Gesellschafter eher kurzfristig und zum Schaden der Profigesellschaft agieren.

  • Und Du hast das natürlich Alles mit Herrn Kind, dem Betbruder und dem Hausmeister abgekaspert, kennst den Notar und hast das schriftlich.


    Dann ist ja Alles gut - oder bist Du wirklich so naiv?


    Wie oft willst Du Dich denn noch linken lassen auf immer neuen Wegen?


    Mein Gott, Stimmzettel, Stifte mit Kreuzen, eine überwachte Abgabe und eine überwachte Auszählung: funktioniert doch auch bei einer Bundestagswahl, oder?

  • Es lohnt nicht, sich mit jemandem wie Dir zu streiten. Mach mal schön Dein Ding, aber sorge am 23.03. selbst dafür, dass Du hinterher nicht wieder bei der juristischen Aufarbeitung "mitwirken" musst.


    Und keine Sorge, so tief kann ich nicht pinkeln.

  • Ich bin skeptisch, ob der elektronischen Wahl. Mag an meinem Alter liegen.
    So eine digitale Wahl würde ich in der Politik,
    zu Landtags- oder Bundestagswahlen etc. nicht gut finden.
    Das bisherige System dort scheint mir einigermaßen sicher zu sein.
    Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
    Die positiven Reaktionen aus "Oppositionskreisen" nehme ich gerne an und bleibe gelassen.
    Darf man bei so einer Versammlung heutzutage eigentlich ungestört fotografieren und Videoaufnahmen machen?

  • Ich fand das Auszählen der Blöcke immer viel abschreckener. Da kann - gewollt oder ungewollt - auch mal eine Stimme (oder mehrere) unter den Tisch fallen. Bei der Übermittlung der Ergebnisse an den Zählmeister an der Spitze sind von Sender und Empfänger auch wieder Fehlerquellen dabei. Ich halte es persönlich so für besser gelöst.