5. Spieltag, Hamburger SV-Hannover 96, 01.09.2019, 13.30 Uhr

  • Steht ein nicht spielberechtigter Spieler auf dem Platz, würde doch jeder Gegner protest einlegen. Gut bei Jatta weiß man das noch nicht zu 100%, aber der Verdacht ist ja da. Das wurde früher schon so gemacht und warum ist es heute eigentlich so schlimm? Geht ja auch gar nicht darum, das man ohne ihn vielleicht gegen Hamburg gewonnen hätte. Sondern es geht darum, daß dieser Spieler, vermutlich, gar nicht spielen dürfte. Also legt man vorsichtshalber protest ein.

    Absolut meine Ansicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Gonzomaniac () aus folgendem Grund: Aber vielleicht sollte man diese Jatte Diskusion in einen anderen Thread unterbringen. Denn ich denke, dass dieses Thema ja nach dem Spiel nicht abgehakt ist und man hier über das Spiel schreiben sollte.

  • Da ist ein Spieler, der laut DFL spielberechtigt ist, solange bis das Gegenteil bewiesen ist.

    Stellt sich heraus, dass der Spieler nicht spielberechtig ist, erlischt seine Spielerlaubnis.


    Gibt es Nachweise, dass der Verein den Spieler wider besseres Wissen eingesetzt, und damit die DFL über die Grundlagen der Spielberechtigung getäuscht hat, dann wird der Verein sanktioniert. DANN gibt es eine Basis die Wertung von Spielen in denen der Spieler eingesetzt war anzufechten.


    Alles Andere gleicht für mich dem Abfeiern von Schwalben, weil der folgende Elfer zum Siegtor geführt hat. Nein, ich finde Schwalben auch dann zum Kotzen.


    Mit der hier genutzten Argumentation müsste man aufgrund jeder (nachweislich) fälschlicherweise nicht gegeben Roten Karte (oder fünten Gelben) für den kommenden Gegner Protest einlegen, wenn der betroffene Spieler im folgenden Spiel eingesetzt wird...

    2 Mal editiert, zuletzt von WILL(y) ()

  • Machen wir uns doch nichts vor. Hat Jatta betrogen, ist dies zu ahnden.

    Gern. Aber doch nicht auf dem Platz. Dieser angebliche Betrug – wo ist bloß eigentlich diese unschuldig-bis-Schuld-bewiesen-Tradition geblieben? – verändert doch nicht Jattas fußballerische Fähigkeiten.

    Es wurden m.W. nach im europäischen Fussball schon genügend Fussballer (ob z.B. keine bzw. herausragende Fähigkeiten sei dahin gestellt) für diverse Vergehen mit teils monatelangen Sperren geahndet. Wiso sollte das nicht auch bei bewusster Täuschung bzgl. der eigenen Identität passieren? Im Grunde sollte man da als Verein (ob Hamburg selbst oder andere) nicht drauf reagieren?

    Letztlich kann der Verein da nix für und muss sich, wie hier bereits erwähnt, auf die offiziellen Dokumente verlassen können. Für den Spieler gilt m.E. natürlich, dass er unschuldig ist, bis bewiesen. Dann sollte man eine solche Beweisführung aber auch schon ganz normal durchführen dürfen und als Unschuldiger kann man sicher auch gut dazu beitragen.

    Und ob nun jemand Flüchtling ist bzw die Hautfarbe und Herkunft ist da doch echt mal zweitrangig.

    Die Exrtawurst in Sachen Moral, die manche Leute meinen den Betroffenen (z.B. Flüchtling) immer wieder zugestehen zu müssen, ist vielen Betroffenen selbst bestimmt irgendwann unangenehm.

    Als wären sie in keiner Lebenslange selbst mündig. Die Situation ist bei vielen sicher schwer bis katastrophal und zu helfen ist ja auch gut, deren Hilfsbedürftigkeit bei nahezu jeder Gelegenheit heranzuziehen, halte ich persönlich fast schon für herabwürdigend.

    Es sind ja sicher nicht die einzigen Menschen mit Problemen bzw auch katastrophalen Lebensumständen und sie wollen sicher auch nicht immer als solche in der Öffentlichkeit gelten. Aber keine Ahnung, wer weiß. Die Menschen sind unterschiedlich. Muss man verstehen können.

  • Die Schwalbe ist das Vortäuschen der falschen Identität und die damit unrechtmäßig erworbene Duldung.

    Desweiteren gibt es Fristen für Einsprüche und die MUSS man einhalten will man eventuell später anfechten. Es wird ja keine Sanktionen geben BEVOR es ein entsprechendes Ergebnis gibt. Ich hoffe noch immer, dass alles sich in Rauch auflöst, aber wenn nicht handelt der HHSV fahrlässig.

  • Wäre das Gerücht nicht im Umlauf, dass der HHSV einen (begründeten) Verdacht an den Angaben gehabt hat. wäre der Fall für mich klar. Der Verein/Arbeitgeber muss sich auf die behördlichen Dokumente verlassen können. ("Wie aus einer älteren Broschüre des DFB hervorgeht, sei seine Identität deshalb nicht infrage zu stellen. „Für Vereine und Verbände besteht jedoch kein Grund, behördliche Dokumente in Zweifel zu ziehen oder die dortigen Angaben selbst zu überprüfen“)

    Daraus ergibt sich für mich, keine Strafe/Punktabzug/Spielwertung, allerdings bleibt die persönliche Bestrafung für Jatta, nach den gültigen Gesetzen. Sollte man dem HHSV allerdings nachweisen können, dass sie davon wussten, wird es kompliziert. Daher sehe ich es leider als Pflicht an, dass Protest eingelegt werden muss, zum Wohle des eigenen Vereins/Unternehmens.
    Die möglichen Auswirkungen Auf- oder Abstieg, verbunden mit Geld und Arbeitsplätzen wurden ja schon ausgiebig aufgelistet.
    Auch wenn ich es scheiße finde...

    Zu den Aussagen, dass der HHSV den Spieler jetzt nicht mehr aufstellen sollte: Er hat immer noch eine gültige Spielerlaubnis und noch gilt in D die Unschuldsvermutung.

  • hat jemand keine Spielberechtigung,ist das ein Problem der jeweiligen Mannschaft. Eigentlich braucht es auch keinen Protest, denn das muss die Liga aus eigener Kraft dann korrigieren.

  • Also, eigentlich müsste man bei Adam und Eva anfangen.


    Solange der Spieler von der DFL eine Spielberechtigung hat, solange kann ihn der HSV auch einsetzen.


    Solange der Mensch Jatta ordentliche Papiere von den Behörden hat, kann die DFL ihm eine Spielberechtigung erteilen.


    Wenn die Behörden nachweisen, dass dort ein Irrtum/Betrug vorliegt, dann muss da von Seiten der Behörden etwas passieren.


    Sollte der Mann zu Unrecht Papiere mit diesen Angaben bekommen haben, dann kann man das ändern.


    Die DFL muss dann die Spielberechtigung auf Jatta zurückziehen.


    Der HSV darf in dann nicht mehr spielen lassen.


    Alles, was bis dahin passiert ist, kann nicht die Schuld der DFL bzw. des HSV sein.


    Wer da gepennt oder betrogen hat wird man sehen müssen und wer dafür bestraft wird ebenso.

  • Zu den Aussagen, dass der HHSV den Spieler jetzt nicht mehr aufstellen sollte: Er hat immer noch eine gültige Spielerlaubnis und noch gilt in D die Unschuldsvermutung.

    Naja, müssen die Hamburger halt wissen, ob sie das Risiko für vertretbar halten.


    Alles, was bis dahin passiert ist, kann nicht die Schuld der DFL bzw. des HSV sein.

    Hm. Wenn Vereine sich schon das Fehlverhalten ihrer Anhänger zurechnen lassen müssen, warum dann nicht auch das (eventuelle!) Fehlverhalten ihrer Angestellten?

  • Die Exrtawurst in Sachen Moral, die manche Leute meinen den Betroffenen (z.B. Flüchtling) immer wieder zugestehen zu müssen, ist vielen Betroffenen selbst bestimmt irgendwann unangenehm.

    Eigentlich hat außer dir bisher niemand großartig seine Eigenschaft als Flüchtling thematisiert. Bei der Diskussion hier geht's bisher hauptsächlich um so unnötige Dinge wie die Unschuldsvermutung und so.


    Ich frage mich, was die Folge wäre, wenn der Einspruch der Nürnberger jetzt Erfolg haben sollte. Werden dann in Zukunft von jedem Verein Detektive losgeschickt, die versuchen, beim Gegner irgendwelche abstrusen Gründe zu finden, um das eigene sportliche Versagen wegen formaler Fehler anzufechten? Das wäre dann sowas wie der VAR in pervers.


    Nochmal: Wenn sich zweifelsfrei beweisen lässt (und erst dann!), dass Jatta nicht Jatta ist, dann ist das Betrug (Juristen dürfen mich gerne korrigieren, wenn der Straftatbestand ein anderer ist) und gehört dementsprechend geahndet. Und wenn dem HHSV in der Sache eine Mittäterschaft zweifelsfrei nachgewiesen werden kann (und erst dann!), dann muss das auch für den Verein Konsequenzen haben. Vorher gilt die o.g. Unschuldsvermutung.


    Was für eine (Fußball-)Welt, in der wir leben. Man kann für hunderte Millionen Euro Spieler "kaufen", Berater schmieren, Regeln des Financial Fairplay umgehen usw. Alles gut, solange das Volk gut unterhalten wird. Aber besteht bei einem Spieler der Verdacht, dass er unter falschem Namen spielt - was wenn es denn so sein sollte, natürlich geahndet gehört - wird die große Moralkeule geschwungen.

  • Was ist das ferner für ein Verein, dessen "Wohl" davon abhängt, ohne Rücksicht auf Verluste irgendwie am grünen Tisch drei Punkte für eine 0:4-Niederlage einzugaunern?


    Ich finde, dem Wohle des Vereins ist viel mehr gedient, wenn sportliche (krachende!) Niederlagen sportlich akzeptiert werden und nicht auf dem Rücken eines jungen Menschen versucht werden, in Siege umzuwandeln.


    Ordentlich viele Punkte gern - aber nicht um jeden Preis.

    Warum betonen eigentlich so viele Menschen die "sportliche Unverdientheit" der Punkte, die die jeweiligen Vereine gerne nachträglich bekommen würden?


    Mal ganz abgesehen davon, dass natürlich niemand wirklich sicher weiß, wie ein Spiel ohne Jatta ausgegangen wäre (Chaostheorie anyone? ;)) - ist es irgendwie relevant, dass es sich beispielsweise im Fall Nürnberg um eine "krachende" Niederlage gehandelt hat?


    Falls ja, müsste das ja bedeuten, dass der Einspruch völlig in Ordnung wäre, wenn die Nürnberger das klar bessere Team gewesen wären und komplett unverdient verloren hätten. Ist es wirklich das, was man sagen will? :grübel:

  • Die Spielberechtigung ist doch eh völlig unabhängig davon, ob er Jatta oder Daffeh ist. Auch als letzterer hätte er die Berechtigung doch wohl erhalten.
    Ich verstehe das Problem gar nicht. Sportpolitisch.

    er hätte als erwachsener seine Duldung wohl nicht bekommen.

  • Wovon ist eine Spielberechtigung abhängig?


    Wann kann sie verweigert werden?


    Das sind doch die entscheidenden Fragen

  • Als minderjähriger hatte er in Deutschland besonderen Schutz, und durfte bei Vereinen vorspielen.


    Wäre er Erwachsener Spieler (im afrikanischen Verband geführt) gewesen hätte er von den Vereinen eingeladen werden müssen, und für diesen Zweck aus Afrika eingeflogen werden müssen.

  • Machen wir uns doch nichts vor. Hat Jatta betrogen, ist dies zu ahnden.

    Gern. Aber doch nicht auf dem Platz. Dieser angebliche Betrug – wo ist bloß eigentlich diese unschuldig-bis-Schuld-bewiesen-Tradition geblieben? – verändert doch nicht Jattas fußballerische Fähigkeiten.

    Es geht aber doch gar nicht um seine fußballerischen Fähigkeiten. Eher um die Frage, welche Folgen evtl. eine zu Unrecht erhaltene Spielgenehmigung hat. Für den Spieler und für den Verein.


    Messi und Ronaldo könnten auch nicht vorbeikommen, um zwischendurch ein Spiel für den HSV zu machen (ich weiß, dass würden sie sowieso nie machen). Sie hätten keine Spielberechtigung. Im Übrigen würde in anderen Berufen seine Arbeitserlaubnis entfallen; vielleicht auch der Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber.


    Und natürlich ist er unschuldig, solange nichts bewiesen ist. Ich habe nichts anderes behauptet.

  • Glaubt hier eigentlich irgendjemand, dass es den protestierenden Vereinen ums Prinzip geht, und dass die betreffenden Vereine auch dann Protest eingelegt hätten, wenn sie gegen den HSV gewonnen hätten?