Eure Elektroautos

  • Warum sollte man ei Fahrzeug, dass sich sicher unter einer Feuerlöschdecke befindet, in einen Wassertank werfen?

    Ganz einfach weil die chemische Reaktion an Luft weiter geht und sich dadurch alles wieder aufheizt, bis neue Flammen entstehen. Im Wasser hingegen wird alles runtergekühlt, sodass sich da nix neu entzünden kann. Nennt sich übrigens Physik und Chemie.


    Tatsächlich kann man die Fahrzeuge mit dem notwendigen Fachwissen und Vorsicht abtransportieren und sie auf sicheren "Quarantäneplätzen" abgedeckt abstellen. Da sollte halt nichts Brennbares in der Nähe sein.

    Wie gesagt, das ist ein logistischer Aufwand sondersgleichen, den es bei Verbrennern so nicht gibt. Da wird das Feuer ausgemacht, der Wagen auf den Abschlepper geladen und das war es dann auch schon. Da passiert nix mehr.


    Edit: Ähnliche Probleme selbstredend auch mit Solarmodulen auf Dächern. Der Dachstuhl brennt ja mal fix, aber die Sonne ebenso auf die Module. Die stehen dann schön unter Spannung, also ist mit Löschen nicht mehr so einfach wie früher. Erstens wegen der Stromschlaggefahr, zweitens weil man nicht mehr so gut an die Brandnester rankommt.

    Einmal editiert, zuletzt von C96Brand ()

  • Ausserdem wird sich ein Feuerwehrmann (SB) hüten, näher an die Batterie heranzugehn und da irgendwas dran schrauben oder herausheben...

    Da kann Flußsäure frei werden... auf der Haut wird das Übel, die geht auch durch normale Feuerwehrhandschuhe.

    Deswegen ist es besser, das Vehikel zu versenken.

    In Arsch ist der sowieso.

    Im übrigen sind es die Hersteller, die eigentlich dafür sorgen müssen, das die Dinger nicht abfackeln... aber unser Kraftfahrtbundesamt hat unter Dobrindt und Scheuer ja ganze Arbeit geleistet und nicht selbst überprüft.

  • Hier weden mal wieder Mythen bedient;

    Sach mal, liest du überhaupt, was andere hier posten und was du selbst verlinkst, oder willst du mich und Alte_Liebe einfach nur vergackeiern?! Da steht doch quasi 1:1 genau das drin, was wir hier schreiben. Nämlich, dass die Feuerwehrwelt mit Elektromobilen nicht mehr so einfach ist wie mit Verbrennern. Dass an Lösungen gearbeitet wird, hat keiner von uns beiden bestritten. Dass es dennoch komplizierter ist und vorerst auch bleibt, ist Tatsache und beileibe kein Mythos.

  • Wie lange der brennt, wenn er erstmal brennt, ist mir beinahe egal. Dass er nicht häufiger, anscheinend sogar deutlich seltener brennt, finde ich viel wichtiger.

  • Dafür brennt bei einigen von den Besitzern des öftteren mal was anderes.


    Am kürzesten und am seltensten brennt völlig überraschend das Auto, das gar nicht erst gebaut wurde.

  • C96Brand

    Zitat

    Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor statistisch gesehen eine fünf- bis zehnmal höhere Brandgefahr„, wie Dr. Robert Hermann, Geschäftsbereichsleiter für Green Energy und Sustainability des TÜV SÜD in Österreich betont.

    Zitat

    Speziell entwickelte Akku-Löschlanzen sollen die hohen Wassermengen begrenzen, die bisher notwendig waren, um ein brennendes E-Auto zu löschen. Der weltweit bekannte Feuerwehrausstatter Rosenbauer hat erst kürzlich ein Löschsystem entwickelt, bei dem ein Löschdorn ferngesteuert von unten in den Akku getrieben wird und das Löschwasser direkt in das Akkugehäuse einbringt. Das System ist für alle Akkubauweisen (Pouch, Prismatisch, Rundzellen) geeignet und wurde bereits von Feuerwehren in ganz Europa getestet. Libarescue wiederum ist ein feuerfester „Schlafsack“, der dem Auto übergestülpt wird, um später auftretende Nachbrände der Batterie abzufangen. Bislang musste das Fahrzeug entweder mehrere Tage in eine Container-Quarantäne, oder wurde mit Löschwasser geflutet, was mit einem Totalschaden des Fahrzeugs einhergeht. Treten unter der feuerfesten Decke noch Brände auf, werden im Gewebe Gase freigesetzt, die den Brand löschen.

    Richtig ist, dass wohl noch nicht alle Feuerwehren auf dem Stand der Technik sind.

  • Wie auch?! :ahnungslos: Das sind Neuentwicklungen. Die hat demnach quasi niemand im Gerätehaus oder Fahrzeug. Und sicherlich sind sie nicht günstig zu erwerben. Dass jede Ortsfeuerwehr bald solche Geräte bekommt, darf dann auch bezweifelt werden. Erstmal bekommen einige Schwer- und Stützpunkte vielleicht mal die Teile, sofern die Verwaltung den Kauf genehmigt. Dafür müsste erstmal ein Bedarf gesehen und das Geld bereitgestellt werden. Und dann muss man die Feuerwehren auch noch am Gerät ausbilden. Und das sicher nicht nur in der Theorie und mit ein paar lustigen Videos.

  • Das wiederverwendbare Libarescue - System kostet einzeln 25.000 Euro.


    Die Löschdecken für den Erstangriff dürften einen Bruchteil davon kosten.


    Rosenbauer ist nach meiner Kenntnis einer der wichtigsten Ausstatter in diesem Bereich.


    Ausgangspunkt war ein offensichtlich nicht optimal durchgeführter Löscheinsatz in der Bundeshauptstadt, bei der die dortige Berufsfeuerwehr entweder kein aktuelles Material oder eine nicht aktuelle Strategie verwandt hat.


    Und ja, wir geben in Deutschland nicht nur für die Verteidigung, sondern auch für den Katastrophenschutz viel zu wenig Geld aus.


    Dass ist dann aber kein Problem einer innovativen Technologie, die massiv den Anteil der motorisierten Mobilität an der Umwelt- und Klimazerstörung verringert und auch noch deutlich weniger Brandgefahr hat.

  • Rosenbauer ist in Österreich. Die sind als Hersteller noch in Bayern groß vertreten, im Norden sind es meist Metz, Ziegler, Schlingmann und ein paar Exoten.

    Ich empfehle mal den Besuch der Interschutz in Hannover. Da kann man sich über die Löschtechniken informieren.

    Da BEVs deutlich weniger brennen als Verbrenner, wird kaum eine Feuerwehr sich solch eine Löschlanze hinlegen.

    Hier in SH bestimmt z.B. der Bürgermeister darüber, wie seine Feuerwehr ausgerüstet wird. In Nds ist das Odin sei Dank anders.

    Aktueller Fall: Mein Schwiegersohn ist Wehrführer und hat ein 30 Jahre altes LF8. Der Bürgermeister hat die Neubeschaffung erstmal aus dem Haushalt gestrichen, kostet ja Geld. Nachdem er dann festgestellt hat, das wenn es nicht im Haushalt steht es auch keine Zuschüsse vom Land (Feuerschutzsteuer) gibt, steht es nun im Haushalt. Er will aber keinen Hilfeleistungssatz (Schere/Spreizer) mehr auf dem Fahrzeug haben. Das wäre zu teuer. Der nächste Hilfeleistungssatz ist 20 Fahrminuten entfernt. Hoffentlich braucht der nicht mal schnelle Hilfe...

    So sieht es bei Feuerwehrs derzeit aus.

    Mal eben was neues kaufen, was man vielleicht in 5 Jahren einmal benötigt....


    Und noch etwas, Feuerwehr ist nicht gleich Katastrophenschutz. Wir arbeiten da mit, aber Feuerwehren sind Komunal, Katastrophenschutz ist Landessache. Auch so ein Blödsinn unseres Föderalismus.

  • Ich hatte den Oberbegriff gewählt und teile ansonsten Deine Einschätzungen.


    Mein Problem ist halt: weil wir unsere gesamte Infrastruktur kaputtsparen und inzwischen auf Österreich und Norditalien neidisch schauen müssen, können wir ja nicht jede neue Technologie schlechtmachen.


    Irgendwann reicht die Ausrüstung nur noch für Unfälle mit hölzernen Handkarren... werden die dann Standard?


    OT: Hatte heute Abend eine Diskussion mit einem Ortsgranden: Kunstrasenplatz geht nicht, weil man den nicht pflegen kann, deswegen bleibt der Standplatz, weil man den nicht pflegen muss, weil ihn keiner nutzt. Deutschland 2022 - in Südtirol hat jedes Kaff eine neue Sportanlage.

  • Deutschland 2022 - in Südtirol hat jedes Kaff eine neue Sportanlage.

    Nun, gen Süden tragen wir Alpinisten ja auch unsere Euros auf Samtkihandschuhen hin. Touristen gibt's in unseren Breiten jetzt eher nicht so viele, die ihr Geld verprassen.

  • C96Brand


    Also ich zahle hier ziemlich viel Steuern.


    Und ich dachte, wir wären nicht nur ein Industrieland, sondern hätten auch Eines der höchsten Sozialprodukte der Welt.


    Übrigens ist das beliebteste Reiseland der Deutschen?


    Du hast heute ein bisschen den Mythentag, oder?

  • Überhaupt kein Mythentag.


    Das geht dann halt hier auch wieder nur mit Länderfinanzausgleich, EU-Fördermitteln, etc. pp.

    Und Touristen verirren sich in Elze jetzt wie viele im Vergleich zu jedem Skiort in den Alpen?

    Die Finanzsituation gestaltet sich doch vor Ort entsprechend.

  • Na klar, weil die Deutschen nach Südtirol fahren, ist dort die Infrastruktur besser, obwohl erstes Reiseland der Deutschen Deutschland ist.


    Und nicht wundern, aber der Tourismus in Südtirol ist tatsächlich privatwirtschaftlich organisiert.


    Aber es ist jetzt Alles OT, ich bin raus.


    Hoffentlich brennen unsere Karren nie, und wenn, dann dort, wo die Infrastruktur noch okay ist und nicht in Berlin.


    :winken: