Würzburger Kickers : Hannover 96 2:1 (0:1)

  • Danke, Pokalheld. Deprimierend, aber schonungslos.

    Jemand hat neulich das 1:3 gegen Haching 1996 erwähnt. So fühle ich heute wieder.

    Nur kamen danach Fanz und Gerber. So jemand kommt nicht wieder zu 96 unter Martin Kind.

    Hab mir mal eine kleine Ergänzung erlaubt.

  • Ich sage ja gerne immer: Hilflosigkeit und Ratlosigkeit: ja, aber fehlender Kampf und Hochnäsigkeit: nein. Wenn ich aber diese Mannschaft so sehe, dann weiß ich auch nicht, wie sich das eigentlich begründen ließe.


    Frantz ist gewiss keine Offenbarung, aber was Bijol da macht, im Grunde ohne Worte - wie ein Futsalspieler, der auf einmal ein viel größeres Spielfeld im Auge behalten muss. Kaiser hilft ihm auch nicht. Und ein Kapitän ist der genauso wenig wie einstmals Anton. Nur: Der lernt das auch nicht mehr.


    Haraguchi kann mittlerweile deutlich was dafür. Hat vorher auch nie alles gestimmt, aber sich reingehauen hat er sich doch stets. Aber seit geraumer Zeit macht er das auch nicht mehr. Da fehlen dann echt die Argumente.


    Twumasi gar nicht mal so gut, aber irgendwie sehe ich da doch auch Potenzial. Keine Ahnung, warum.


    Schindler/Muroja funktionieren gar nicht. Insbesondere Schindler auf seiner eigentlich passenden Position so seltsam laff.


    Insbesondere im defensiven Mittelfeld ist die Raumaufteilung so exorbitant schlecht, da stokelt sich teils ein Würzbürger gegen vier 96er einen zurecht, wenn genau der ihn dann aber durchgesteckt bekommt, ist nur noch ein weiterer Würzburger annahmebereit, denn alle zuständigen 96er haben ja gerade dieses Vier-gegen-einen verloren.


    Vorne kommt außer Zufall mittlerweile gar nichts mehr an. Hinten reichen drei Chancen des Gegners zu zwei Toren. Bämm, Spiel verloren. Unfassbar, wirklich.

  • Ich fand die Aufstellung heute eigentlich ganz gut. Aber irgendwie fehlten da bei jedem die entscheidende Prozente.

    Ausgenommen davon waren vielleicht noch Falette und Hult.

  • Was für ein Grottenkick der Roten. Unfassbar!!! Mein Resümee: es ist keine Mannschaft auf dem Platz. Keine Hierachie und kein "Effe". Aber das Problem besteht schon länger. Nicht erst diese Saison. Wir hatten mal etwas Schwung in der letzen Rückrunde und hätten beinah noch "oben" angeklopft. Und die Erkenntnis daraus?!? Wir müssen alle austauschen - angefangen beim Keeper.


    In der 2. Liga geht es nur über eine geschlossene Einheit - über eine Mannschaft. Eine Mannschaft mit Führungsspielern und einem Teamgeist. Davon sind wir wohl Lichtjahre entfernt.


    Ausblick: Kocak darf gehen, Zuber darf gehen, Kind MUSS gehen. Und alle zurück auf "Start".

  • haben denn Würzburg, Aue, Osnabrück etc wirklich mehr Qualität??

    Nein. Aber sie wissen eben, wie sie ihre Stärken geschickt und richtig einzusetzen haben. Sie verfolgen einen ganzheitlichen Plan im Fußball, spielen nicht schicki-micki, wissen aber eben, wie man in der 2. Liga zu spielen hat. Da ist dann eben Kampf, ekelig sein und auf Konter setzen. Bei 96 will Bijol bei 2:1 für den bislang sieglosen und abgeschlagenen Letzten einen Trick versuchen und spielt sich den Ball selber an den Fuß und von dort ins Aus. Bei 96 muss Haraguchi ständig von der Trainerbank aus angeschrieen werden, dass er sich bitte auf seine ihm zugedachte Position auf den linken Flügel begeben möchte, was er dann erkennbar wiederwillig und genervt mit langsamen Hintraben quittiert.


    Was mich ganz besonders wütend macht, quasi die Kirsche auf der Wut-Torte, ist, dass wir sie nach dem 0:1 hatten, wo wir sie haben wollten. Wo man Teams wie Würzburg haben muss:

    Die standen mit dem Rücken zur Wand, haben einen Punkt, neuen Trainer, Kurz-Trainingslager, dann spielen sie gegen 96, haben sogar eine Riesenchance, die leichtfertig vergeben wird, dann kommt 96 und führt durch ein halbes Eigentor einfach so. Das ist der Moment, wo wir eigentlich unsere Erfahrung und Qualität ausspielen müssen. Wo wir wach sein müssen und mit ein paar konzentrierten Aktionen das Spiel entscheiden müssen. Würzburg war potentiell k.o.


    Was machen die? Die stokeln rum, spielen Aktionen halbherzig, laden die Würzburger ein, aktiv ihr Spiel durchzuziehen. Trotz Führung! Hatte 96 klare Angriffsaktionen? Nein. Hatte 96 irgendeinen Offensivplan? Nein bzw. falls ja, haben ihn jedenfalls Schindler und Twumasi zuverlässig ruiniert. Highlight von Schindler war wirklich, wie er einen ganz guten Angriff zerstört, in dem er eine gefühlte Ewigkeit den freien Mitspieler übersieht und stattdessen in den Gegner reinrennt. Ok, der freie Mitspieler war Twumasi, d.h. spätestens 2 Sekunden nach dem Pass wäre der Ball ohnehin weg gewesen, aber trotzdem.


    Was ist das Problem von dieser Truppe? Warum funktioniert da NICHTS? Warum haben wir nach dem guten Sieg gegen Düsseldorf, die wir komplett dominiert haben und die in der Tabelle nun vor uns stehen, wie übrigens auch der KSC, schief gelaufen?

    96 hat kein Offensivspiel. Drei Torschüsse gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten, die im Pokal nicht den Hauch einer Chance hatten. 96 ist in der Defensive anfällig, überheblich und neigt zu Totalaussetzern. Es hat sich seit der Slomka-Entlassung überhaupt nichts verbessert.

  • haben denn Würzburg, Aue, Osnabrück etc wirklich mehr Qualität??

    Natürlich hat Würzburg nicht mehr Qualität. Sie haben ihren Torwart behalten nach dessen Ausflug gegen Schindler. Sie haben einen Gegner heute vorgefunden, der uneingespielt wirkte und kein zweites Tor nachgelegt hat. So haben sie sich nach einem unglücklichen Rückstand wieder ein wenig freigeschwommen. Erst das Selbstvertrauen mit defensiver Stabilität geholt, dann mit einer Körpertäuschung den Ausgleich geschafft. Dazu ein, zwei Konter. Das war's. Eine Aneinanderreihung von Spielereignissen, die das Pendel hierhin oder auch dorthin ausschlagen lassen können.


    Enttäuschend ist doch, daß 1) Hannover so schlecht gespielt hat, daß der Qualitätsnachteil Würzburgs nicht mehr zu sehen war und daß 2) noch nicht einmal ein günstiges Spielereignis wie das abgefälschte 1:0 das Pendel auf Hannovers Seite hat ausschlagen lassen. Die sogenannten dreckigen Siege sind doch nicht verboten.

  • Eben, es wäre ein dreckiger Sieg gewesen den man gerne mitgenommen hätte. Kann mich an das Auswärtsspiel in St.Pauli letztes Jahr erinnern, das war ein ähnliches Gewürge aber das hat man dann mit 1:0 nach Hause gebracht.

    Würzburg war mit limitierten Mitteln nur auf Kampf und Zerstören aus, das wusste man vorher. Dazu mit neuem Trainer, das ist immer unangenehm. Die Einstellung hat in der ersten Hälfte noch gestimmt und man ging dann 1:0 in Führung was in so einem Spiel eigentlich Gold wert ist.

    Aber in der zweiten Halbzeit hat eben unerklärlicherweise auch die Einstellung nachgelassen, sodass Würzburg bei nur einem Tor Rückstand natürlich noch dran geglaubt hat. Anstatt mal souverän aus einer sicheren Defensive das 1:0 runterzuspielen oder irgendwann noch das zweite Tor zu machen weil Würzburg aufmacht, verliert man so ein Spiel sogar am Ende. Warum sie derart nachgelassen haben ist unerklärlich. Alles nur auf Überheblichkeit zu schieben ist irgendwie auch zu leicht. Da muss sich schnellstens was ändern

  • Im Winter rüsten wir auf... Ist dieser Spanier mit den lustigen Haaren eigentlich auf dem Markt?


    Ernsthaft: wenn man sich ansieht, wie die Spieler (nicht) zueinander stehen, dann weiß man, wo das eigentliche Problem liegt - also bis vor kurzem auf einem Hotelbett.


    Das andere kommt aus Großburgwedel, aber da sage ich ja nichts Neues.

  • Diese Mannschaft ist eine Demonstration von nicht vorhandenem Willen , fehlender Klasse der Spieler und einer Trainerbank die eher an sich ausruhende Rentner auf einer Parkbank erinnerten, als Betreuer , die Ihren Spielern mal richtig Feuer unter dem "Arsch" machen!! Welche Rolle Zuber da spielt, indem er ab und zu den "Fachleuten" auf der Bank, auch noch seine Einschätzungen vermittelt, erschliesst sich mir gar nicht.....man stelle sich nur mal den Trainer Streich von Freiburg vor, der hätte allein durch den Gang an die Aussenlinie des Spielfeldes, für Panik in den Spieleraugen gesorgt! Es ist nicht nur traurig, nein, es ist demoralisierend für alle die Fans, die sich noch eine gewisse Resthoffnung auf Besserung gemacht haben. Das wird mit dieser Mannschaft nichts, egal welcher Trainer....alle Verantwortlichen versagen hier, Kind, Zuber und Kocak.....vielen Dank für gar nichts!!!

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  • Ich hab mir den scheiss tatsächlich bis zum Ende gegeben.


    Ich werde nach wie vor das Gefühl nicht los, dass die Überheblichkeit dem Erfolg im Wege steht.


    Da verlierst Du echt gegen Würzburg...

  • Ich glaube nicht, dass die Klasse fehlt. Pokalheld hat einen wichtigen Punkt genannt, nämlich dass sie nicht eingespielt wirken.


    So habe ich das Spiel auch erlebt. Die Spieler scheinen die Laufwege der Mitspieler nicht zu kennen. Pässe kommen nicht an, gehen ins Leere und wenn der Ball vom Gegner abgefangen wird, dann wird vogelwild nach hinten gelaufen. Wer wann wo zu stehen und zu laufen hat, scheint unklar zu sein.


    Je länger die Situation anhält, desto unsicherer werden die Spieler und desto schwerer wird es, den Bock umzustoßen (Phrasenschwein?).

  • Ich fand heute gut, dass Kaiser nicht mehr Ecken und Freistöße getreten hat.


    Und ich fand gut... Ja genau das mit Kaiser halt...


    Viel zu wenig heute und das bei der Führung...

  • Je länger die Situation anhält, desto unsicherer werden die Spieler und desto schwerer wird es, den Bock umzustoßen


    An meinem Bock auf 96 wackeln sie mit einem solchen Auftritt allerdings gewaltig. Doch auch sie werden ihn nicht vollends umstoßen können.

  • Ich glaube nicht, dass die Klasse fehlt.

    Und ich bin mir sehr sicher, dass es so ist. Hübers, Muroya, Ducksch, Maina und Haraguchi sind die einzigen Ausnahmen. Nach allen anderen Spielern würde kein ambitionierter Zweitligist oder gar ein Bundesligist krähen.