Bundestagswahl 2021 (Umfrage "Sonntagsfrage" im ersten Beitrag)

  • Das mag sein, dann habe ich dich wohl falsch/nicht verstanden. Warten wir mal den 6. ab, letztlich wird man es erst beurteilen können, wenn alle kritischen Stellen bekannt sind.

    Einmal editiert, zuletzt von RoterHesse ()

  • Der gepimpte Lebenslauf ist nach Kabarettist Florian Schröder genau das, was von genau dieser Generation gefordert wurde.

    Ihnen wurde doch deutlich klar gemacht, dass sie nicht von Nöten sind und wenn sie auch nur ein unbezahltes Praktikum kriegen wollten, durfte der Lebenslauf keinerlei Makel und Lücke enthalten.


    Es interessierte nicht, was gekonnt wird sondern maximal, ob man sich verkaufen kann.


    Was das abschreiben betrifft ist das doch nicht viel anders.


    Es geht darum, sich ins Schaufenster zu stellen, sich zu produzieren, sich zu verkaufen, wichtig/bedeutend zu sein.

    Auf der einen Seite über die sozialen Netzwerke für die, die keine Bücher mehr lesen und für die, die noch alten Kulturen folgen möchten, Gebildetheit darstellen, eben über solche Bücher (für mich gehört das daher auch mehr zur Gattung Triviallektüre).

    Auch der Dr.-Titel ist da eine Element.


    In all das wurden sie (wissentlich) reingeschoben, genau das wurde letztendlich mehr und mehr erwartet. Es gehörte zu der vielbeschworenen Eigenverantwortung, also los mit innerer und äußerer Selbstoptimierung. Genau diese Generation wurde da doch schon als erste reingeboren.


    Und jetzt kommen die daher und jammern bei einer grünen Frau über deren erfolgte Anpassung an jahrelange Grenzverschiebungen, etwas, was bei ihnen selbst als überaus legitim angesehen oder verleugnet bis gar nicht wahrgenommen wird.

  • Ist ja hübsch, sich über die Klientelpolitik der CDU oder der Grünen zu mokieren, den meisten von uns wäre doch aber vermutlich eine Partei mit einer sozialen Komponente nützlich.


    Ohne jetzt alle Parteiprogramme gelesen zu haben, gibt es da eigentlich was von Ratiopharm?

  • Mal ganz sachlich gefragt: Ist nun eigentlich annähernd geklärt, ob das, was Baerbock da getan bzw. nicht getan hat, in den Graubereich eines Plagiats reicht oder nicht? Alle Kommentare und Interviews dazu, die ich bisher gehört und gelesen habe, bezweifeln das nämlich ziemlich entschieden. Einhellig kommt man da zu dem Schluss, dass sie lediglich Sachfakten nicht deutlich als solche gekennzeichnet hat, dies mit einem Plagiat, also dem Diebstahl geistigen Eigentums, aber nichts zu tun hat.

    Also in etwa so, als würde ich das Gravitationsgesetz anwenden, ohne darauf hinzuweisen, dass Newton das formuliert hat.

    Nach neueren Funden gibt es mittlerweile auch Kommentare die Urheberrechtsverletzungen nun doch nahelegen.


    https://www.zdf.de/nachrichten…rfe-urheberrecht-100.html

  • Danke. Wobei zumindest das Thema "Plagiat" nach meinem Verständnis auch da sehr zurückhaltend behandelt wird.

  • Prinzipiell: Als jemand, dem seine Dissertation einen langen Lebenszeitraum genommen hat (mehrere Jahre, da neben der Selbstständigkeit geschrieben) und den das wirklich - auch psychisch - angestrengt hat, zu einem für mich guten Ergebnis zu kommen, kotzt mich diese ganze Plagiatsnummer rein persönlich ohnehin total an. Da kommen reihenweise Männlein wie Weiblein um die Ecke, die meinen, die bräuchten das für ihren Lebenslauf, die gleichzeitig aber keinerlei Motivation zu haben scheinen, da wirklich was für zu investieren, die meinen, eine viertel Arschbacke reicht doch dafür aus, die meinen, in 6 Monaten muss das Ding durchgepaukt sein, und die all das nur dadurch zustandekriegen, dass sie einen Riesenhaufen nicht nur auf wissenschaftliche Standards setzen, sondern auch auf meine ganz persönlichen Mühen und Anstrengungen (und natürlich auch auf die aller weiteren, die einfach nur eine gute Dissertation schreiben wollten/wollen).


    Bei Baerbock liegt die ganze Sache natürlich anders, im Beurteilungskriterium, wurde hier ja auch alles schon genannt. Aber auch da diese ärgerlichen Kurzschlussimpulse: Ein Buch muss her vor der Wahl, aber schreiben soll das Hamlets Vater, der sich dann sagt "Watt sollet, Dete, steht ja nicht mein Name drüber", dann Verlagslektoren, die meinen, ein Sachbuch, ein populäres Sachbuch, das muss flutschen, flutschen, flutschen, bloooooß keine Anführungsstriche irgendwo oder Fußnoten, igittigitt. Und dann steht die Bucheignerin hinterher da und beklagt sich fast, dabei hätten ein paar verfickte Tüddelchen oben und unten gereicht, dann wär da nichts, also: GAR NICHTS, zu beklagen gewesen. Long story short: Mein Verständnis zumindest hält sich in extremen Grenzen.

  • Ist ja hübsch, sich über die Klientelpolitik der CDU oder der Grünen zu mokieren, den meisten von uns wäre doch aber vermutlich eine Partei mit einer sozialen Komponente nützlich.

    Leider ist meine Partei, die SPD, in keiner guten Verfassung derzeit. Aber ja, das war mal genau diese Partei. Und ich wünsche mir, dass sie das wieder wird. Ich werde dabei mithelfen.


    Die Grünen sind, und jetzt mache ich mich unbeliebt, eine ziemlich elitâre Klientelpartei.

    Und wenn ich mir anschaue, wie sie regiert, wo sie regiert, ist sie viel Schein und weniger Sein.

    Oder fällt Baden-Württemberg durch besonders grünes Auftreten auf?

  • Ich glaube nicht, dass du dich damit sonderlich unbeliebt machst. Dass die Grünen von heute weit entfernt von den Grünen von vor 40 Jahren sind (und vielleicht sogar nie wirklich die Grünen waren, die manche in ihnen gesehen haben), ist in meinen Augen ziemlich offensichtlich. Bleibt für mich die Frage, ob ich die wählen möchte, die mir in den letzten Jahren gezeigt haben, wie sie regieren oder ob ich die wählen möchte, bei denen ich nur zu wissen vermute, wie sie regieren.

  • Die Grünen sind schon lange nicht mehr die Grünen der Anfangszeit. Seit Schoppe und Dittfurth da nicht mehr mitmischen...

    Ausserdem ist da Bündniss90 dazugekommen.

    Aber meine SPD ist auch nicht mehr die SPD der 70/80er Jahre... leider....


    Aber deswegen den Hobbit für Arme wählen? Niemals, da würde mir im Wahllokal die Hand abfallen.

  • Es ist wirklich schwierig, noch schwieriger als in den letzten Jahren. Ich fand die Groko und Angies Führung nicht so schlecht, wie sie oft gemacht wurde. Leider hat man versäumt, auf beiden Seiten frisches unverbrauchtes Personal nachzuführen.


    Ich würde mir eine Regierung wünschen, die mindestens 2/3 des Wahlergebnisses reflektiert und die Spitzenpositionen regelmäßig rotieren ließe.


    Das, was da jetzt zur Wahl steht ist ein Horror.

  • Die Grünen sind schon lange nicht mehr die Grünen der Anfangszeit.

    Natürlich nicht, sie sind erwachsen geworden. Ich schrieb ja schonmal hier, dass ich bei der Gründungsversammlung dabei war. Das Motto war, "Jetzt wählen wir uns selbst" Es gab halt nur drei unwählbare Parteien und wer hinter dem Sponti-Motto stand, war dabei! Ein Sammelsurium von vollkommen unterschiedlichen Bestrebungen.

    Wie die Grünen, bin ich erwachsen/etabliert/bürgerlich geworden. Und ich finde die Ausrichtung auf "man muss Mehrheiten haben" wenn man was verändern will, überzeugend. Mich haben die Grünen nicht verloren.

  • Mir geht es exakt genauso- ich wünschte mir, die grünen ständen für Integriertät und hätten sich als zweites führendes Thema die Sozialdemokratie gewählt. Ach, wäre die SPD doch mal in die Opposition gegangen und hätte die Zeit genutzt sich zu besinnen.

  • Neuwahlen?


    2017 wars..


    Zitat

    Mit dieser Botschaft stellt Schulz den Koalitionsvertrag den SPD-Mitgliedern zur Abstimmung. Doch die Genossen sind in Sorge. Viele haben Angst, dass die SPD eine dritte große Koalition unter Merkel nicht überlebt. Eine Mehrheit stimmt gegen eine Regierungsbeteiligung. Deutschland ist eine gelähmte Republik. Der Dax bricht dramatisch ein. Neuwahlen sind der einzige Ausweg aus der Staatskrise.


    https://www.wiwo.de/politik/de…wem-nicht/20361852-2.html

  • Da halte ich es eher mit dem Motto "das maximale fordern, um ein bisschen zu kriegen".

    Aber, egal, in der Realpolitik sind eben andere Dinge wichtiger. Besuche in Firmen, Empfänge und andere Dinge. Nur nicht im Ministerium sich mit den Sorgen und Nöten der Wähler beschäftigen. Das geht nicht gegen die Grünen, sondern grundsätzlich gegen alle in der Regierung (Land und Bund).

    Dabei kommt dann die Maut raus, Förderung von Flugtaxis und andere bescheuerte Ideen.

    KI, selbstfahrende Autos etc. schöne spielerei für Ingenieure... ach haben wir ja nicht mehr... sind jetzt Bachelor und Master... na dann... Sieht man in der Autoindustrie, wo mann, wenn man eine Glühlampe auswechseln will, den ganzen Stoßfänger abbauen muss.

    Hier muss dringend etwas passieren.

    Digitalisierung? Da haben wir eine Staatsministerin, die ausser auch irgendwelchen Koventions rumzugammeln nix auf die Reihe bekommt.

    Und woran liegt das, genau, Kabelfernsehen. Kohl hat mit Schwarz-Schilling damals Koaxkabel in jedes Haus legen lassen. Schon damals nicht innovative Technik, aber es soll da eine Frau gegeben haben, der ein Kabelwerk in Essen gehört hat.

    Seit dem doktert man an einer Technik rum, die seit über 40 Jahren überholt ist. Und, das Geld für die Digitale Infrastruktur streicht man gerne ein, nur an der Milchkanne (noch nicht mal der letzten) kommt auch nur ein Elektron das an.