Bundestagswahl 2021 (Umfrage "Sonntagsfrage" im ersten Beitrag)

  • @Lakritze

    Vollkommen richtig. Das hat das BVerfG ja gerade genau so gesagt - und CDU/SPD haben daraufhin genau das gemacht, was sie immer machen: sich vor Paris zu drücken.


    Und deswegen kann es derzeit eigentlich nur 2 Wahlentscheidungen geben: die eine davon ist den Diogenes in der Tonne geben, oder.... und dann der "Inszenierung" (:wut:) folgen und Druck auf die Politik machen.


    Ach so, und selber anfangen:


    https://www.wwf.de/themen-proj…-energie/wwf-klimarechner

  • Jede (!) kleine Aktion hat eine Wirkung. Man darf also zum Beispiel trotz PV-Anlage auf dem Dach noch Fleisch essen oder trotz Monatskarte für den ÖPNV noch mit dem Auto in den Urlaub fahren oder…

    Ja, das ist so. Problematisch wird es halt, wenn es vom „trotz“ zum „weil“ wird.
    Weil ich kein Auto habe, kann ich nach Thailand fliegen; weil ich ein E-Auto habe, kann ich lustig durch die Gegend kutschen; weil ich ne PV-Anlage habe gibt’s jeden Tag ein halbes Schwein…

    Dann hat’s am Ende vielleicht gar keinen oder sogar einen nachteiligen Effekt.

  • Man kann sich sowas immer schön rechnen über die verschiedensten Annahmen...pro Kopf hier, Import/Export basiert da. Das wird dann immer von interessierten Kreisen verwendet für die eine oder andere "Meinung".

    Ändert aber nichts daran, dass die Emissionen da sind und das CO2 weltweit seine Wirkung entfaltet, vollkommen egal wer das emittiert hat.


    Und in absoluten Zahlen bleibt es halt einfach dabei dass China, die USA und Indien für ziemlich genau 50% der weltweiten Emissionen verantwortlich sind.


    https://www.co2online.de/klima…co2-ausstoss-der-laender/


    Das befreit jetzt kein Land davon mehr für den Klimaschutz, aber diese ständigen Debatten "Die haben erst viel später angefangen, also dürfen die noch emittieren", "Ja, aber pro Kopf haben die doch viel weniger als wir, also müssen die erstmal weniger machen als wir" führt unter anderem genau zu diesem dauernden Stillstand auf den Klimakonferenzen.


    Die CO2 Emissionen müssen runter, überall.

  • Jo, ist es natürlich Mythenbildung. Aber es ist eine größere Jugendbewegung geworden (die sich bisher leider noch prima weglächeln lässt und deren langfristige Wirkmacht ich nicht einzuschätzen vermag) und obendrein hat hat dieser Mythos sich bei einigen Erwachsenen so verfangen, dass sie plötzlich über die Umweltthemen nochmal nachgedacht haben und begonnen haben ihr Verhalten zu ändern. Hat wohl so eine Greta gebraucht.


    Dass diese Leute sich nun hinter dem Greta-Banner versammeln und sie zu ihrer Jeanne d'Arc der Klimarettung machen, liegt wohl in der persönlichen Struktur dieses Klientels. Wahrscheinlich brauchen diese Menschen Prediger, Lichtgestalten oder einen Messias, um sich mit einem Thema plötzlich zu identifizieren und dann aktiv zu werden.

    Ich stelle mir natürlich die Frage, warum es Greta gebraucht hat, wenn doch alle Fakten bekannt und frei zugänglich waren. Zumindest Menschen ab einem gewissen Bildungsgrad müsste es doch peinlich sein, dass sie Jahrzehnte wie ein Umweltsaulus gelebt haben und erst durch Greta ihr Enlightment bekommen haben. Vielleicht verdrängt man mit dem Greta-Kult sogar erfolgreich die eigene Lebensweise vor Greta.


    Aber egal, es gab jetzt die Katharsis und nun ist man Eiferer für die gute Sache. Das ist in meinen Augen immerhin schon ein Schritt die richtige Richtung. Von daher danke Greta. Du hast was Positives bewirkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Die CO2 Emissionen müssen runter, überall.

    Dann sollte halt jeder sofort anfangen. Bei mir gibt es da noch erhebliches Potential, wie der WWF-Rechner ergibt.


    Kiebitz

    Stand Alles im Spoiler. :ja:


    RoterHesse

    Das nehme ich jetzt mal persönlich. ;) Sei versichert, dass ich zu denjenigen gehöre, die nicht über das System des Ablasshandels (inzwischen Kompensation genannt) arbeiten, auch wenn mustermann mich ja als Konsumkind geoutet hat.... :kichern: Und Du liegst völlig richtig: auch mit einem BEV muss man die Kilometerleistung reduzieren (bei uns halbiert in den letzten 5 Jahren), mit dem Flugzeug sollte man nicht unterwegs sein (ich das letzte Mal 1992 - in Spanien gesehen, wie Dänemark Europameister wurde)... bei mir ist allerdings der Fleischkonsum mit 3-4x pro Woche noch deutlich zu hoch. Und auch ansonsten gibt es klimatechnisch noch einige Baustellen, bis ich der eifernde CO2-Paulus bin. :(


    Schneppe

    :bussi:

  • Die ganze Diskussion hat hier wegen der Blödelei ganzschön den Kurs verloren.


    Eine Systemdiskussion (mit halbwegs seriösem Anspruch) wäre wahrscheinlich im PolZoff-Thread besser aufgehoben.

    Ich empfinde die Diskussion gerade weil es mal eine nette Blödelei gab als sehr angenehm. Durch die unterschiedlichen Personal- und Sachvorschläge haben wir hier in unserer kleinen Fanmag-Blase im Grunde das Dilemma der Politik ganz gut simuliert. Aus so unterschiedlichen Positionen muss ja am Ende politisches Handeln entstehen. Kompromisse eben.


    Mittlerweile kommen natürlich die Standarddiskussionen aus den üblichen Fäden wieder deutlicher hervor und ja, das kann dort weiter diskutiert werden. Aber wie gesagt, manchmal ist es auch gut, nicht ganz so seriös und mit etwas Humor ernste Themen anzugehen.

  • Bei Union und FDP haben alle mehr in der Tasche :feier:

    Während die anderen nur an niedrige und mittlere Einkommen denken :motzen:

    Ich glaube ich wähle Erststimme schwarz und Zweitstimme gelb.


    (ja, andere Berichte darüber waren schon verlinkt)

  • Zum Thema Laschet: das ist doch jetzt nur die fieberhafte Suche nach vermeintlichen Lügen, nachdem Baerbock erwischt wurde, seht mal die anderen lügen auch.

    Aber Baerbock hat das N-Wort gesagt!11!! Wenn die Moral die Politik bestimmt, bekommen wir solche Debatten. Wahlkampf war schon immer schmutzig aber die moralische Empörung ist in der Größenordnung neu. Vielleicht hat Carl Schmitt zumindest hier recht, dass Politik die Freund-Feind Unterscheidung ist, es geht nicht darum bessere Ideen als der politische Gegner zu haben sondern den Gegner als Feind moralisch und gesellschaftlich zu "vernichten". Vielleicht etwas billig, die sozialen Medien dafür verantwortlich zu machen, aber was man in den USA mit der Spaltung der Gesellschaft beobachten konnte, haben wir weniger scharf nun auch in Deutschland.

    Dieser sehr eigenwilligen, um nicht zu sagen, von grober Unkenntnis geprägten Ausführungen zu Carl Schmitt, verlinke ich Mal einen sehr lesenswerten, aber auch langen Artikel über seine theoretischen Grundaussagen und den Einfluss seiner Ideen auf die heutige Politik.

    Dann kann jede*r selbst entscheiden, in welcher Hinsicht Carl Schmitt Recht haben könnte und was das überhaupt mit Laschet und Baerbock zu tun haben soll.


    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=439014

  • Was ist an dieser Aussage "eigenwillig" oder "grobe Unkenntnis": Vielleicht hat Carl Schmitt zumindest hier recht, dass Politik die Freund-Feind Unterscheidung ist. ? Sag es mir bitte ohne einen Link zu posten, den sich keiner durchliest und hier dann stehen bleibt, der hat keine Ahnung und weiß nicht was er sagt, das sagt auch dieser Link.


    Es ist zwar ein paar Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber jeder Gegensatz kann politisch werden, sobald eine gewisse Intensität erreicht ist, so wie hier mit der Moral. Siehe den Absatz davor, moralisch Gut und Böse.

  • Das Buch? Welches denn? Es sind im Text mehrere aufgeführt.

    Und dann hätte ich gerne den Zusammenhang mit Laschet/ Baerbock.


    Bei Schmitt geht es nicht um Moral. Schmitt hat auch kein Recht, wie auch. Er hat eine politisches Theorem geschaffen, das in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft keine Anwendung finden darf. Wenn diese angewendet werden soll, kollidiert das mit unserem politischen und gesellschaftlichen System. Beispiele sind im Text benannt.

    Freund/Feind-Bestimmung führt zur Ausgrenzung und im Ergebnis zur Vernichtung (in welcher Form auch immer).Das trifft weder auf Baerbock, noch auf Laschet zu.

  • Das Buch? Welches denn? Es sind im Text mehrere aufgeführt.

    Und dann hätte ich gerne den Zusammenhang mit Laschet/ Baerbock.


    Bei Schmitt geht es nicht um Moral. Schmitt hat auch kein Recht, wie auch. Er hat eine politisches Theorem geschaffen, das in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft keine Anwendung finden darf. Wenn diese angewendet werden soll, kollidiert das mit unserem politischen und gesellschaftlichen System. Beispiele sind im Text benannt.

    Freund/Feind-Bestimmung führt zur Ausgrenzung und im Ergebnis zur Vernichtung (in welcher Form auch immer).Das trifft weder auf Baerbock, noch auf Laschet zu.

    "Der Begriff des Politischen" Der Zusammenhang ist zugegebenermaßen ein Parforceritt der Gedanken, aber es geht im Kern darum, dass ich sage, dass es schon immer politische Debatten mit enormer Schärfe gab. Die Baerbock Laschet Debatte sehe ich jedoch als ein Indiz für die Hypermoralisierung der Politik. Moral wird als Unterscheidungsmerkmal verwendet (Das meint Schmitt mit Freund/Feind Unterscheidung, dann als maximale Unterscheidung. Feind ist hier im Übrigen auch der öffentliche Feind, nicht der private, da gibt es lateinisch zwei unterschiedliche Begriffe.)

    Demokratische Prozesse sollten aber eigentlich ein Wettbewerb der Ideen sein und nicht dem politischen Gegner seine vermeintlichen moralischen Verfehlungen vorzuhalten. Es geht nicht, wie Schmitt fälschlicherweise annimmt immer um die existentielle Vernichtung des politischen Feindes (wobei er Innenpolitik dadurch faktisch einfach für unpolitisch erklärt), sondern vielmehr um die gesellschaftliche Vernichtung, beobachtbar in den USA und in Anfängen auch in Deutschland.


    Und wenn jemand schreibt, dass ein Autor vielleicht doch recht hat, in Bezug auf X oder Y, gibt er dann ein normatives Werturteil ab? Du willst Theorien haben, wie die Welt sein sollte, aber Konservative versuchen die Realität zu beschreiben. Das bedeutet sein Theorem ist kein Anwendungshandbuch (sagt i.Ü. auch dein Artikel), sondern eine Beobachtung der menschlichen Verhaltensweisen, woraus er den Begriff des Politischen herleitet. Also ehrlich gesagt glaube ich eher, du hast weder Schmitt noch den Artikel verstanden.

  • Ok. Akzeptiert. Ich habe Schmitt nicht verstanden. So sei es.

    Ein antidemokratisches, antiparlamentarisches, antipluralistisches, antiliberales Theorem, das in den 20er Jahre in der vorfaschistischen Zeit entwickelt wurde und das dann im III. Reich Teil des Regierungshandels wurde und von Schmitt als Haus- und Hofjurist legitimiert wurde, überträgst Du in den derzeitigen Bundestagswahlkampf.


    Baerbock vers. Laschet führst Du als Beispiel für Hypermoralisierung (und das in Verbindung mit Freund/Feind-Denken, was eigentlich mit Heterogenität bzw. Homogenität des Volkes zu tun hat) an.

    Das schreit jetzt aber nach Erläuterung.


    Wer hält wem moralische Verfehlungen vor?

    Wer erklärt wen zum inneren Feind der vernichtet werden muss?

    Zu welchen Themen und bei welchen Diskursen findet das statt?

  • Komm lass stecken, du machst doch genau, dass was ich beschreibe. Du gibst das moralische Framing vor, indem mein Diskussionsbeitrag automatisch nicht oder weniger zählt weil ich geschrieben habe, dass jemand Recht haben könnte, den du so einseitig und vereinfacht beschreibst, sodass du insinuierst ich würde hier nationalsozialistische Ideen reproduzieren. Das ist genau die moralische Vernichtungsphantasie en miniature, die ich meine.

    Wenn Laschet lacht, dann handelt er unmoralisch, wenn Baerbock das N-Wort sagt, selbst als Zitat, dann handelt sie unmoralisch. Wenn Menschen Grenzen und Nationalstaaten wichtig sind, dann handeln sie unmoralisch, anderen sind Abtreibungen und Affirmative Action wichtig und handeln wiederum unmoralisch. Das ist genau das, was er meint. Moralisch verdorben sind die anderen. Dabei geht es weniger um das Handeln Einzelner, vielmehr sind sie die Indizien dafür, dass der politische Kampf mit der Moral geführt wird, die jedoch mangelns gemeinsamer Wertgrundlage nicht (mehr) anschlussfähig ist.


    Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass es hier nicht um die physische Vernichtung geht (Nochmal: anders als bei Schmitt, wo dies immer die DENKBARE Konsequenz von Politik ist, im Übrigen ohne dass er sich darauf positiv bezieht), sondern um die Vernichtung der moralischen Existenz. Wer lacht der darf keine Politik machen, wer Lebensläufe fälscht darf keine Politik machen.

  • Du schreibst mir moralische Vernichtungsphantasie en miniature zu? Ernsthaft?

    Weil ich Dich an Deinen Aussagen messe?

    Weil ich Deine teils widersprüchlichen wie auch kruden Aussagen nicht unwidersprochen stehen lasse?


    Ich werde dies auch in Zukunft nicht lassen.

  • Lies doch einfach nächstes mal die Texte die du postest. Dann müsstest du jetzt nicht so passiv-aggressives Fragezeichenflächenbombardement betreiben, sondern könntest dich damit auseinandersetzen.


    Weil ich ja auch vorhabe dich daran zu hindern. Habe ich mehrmals angekündigt.

  • Da es für mich keinen Zusammenhang gibt, läge es an Dir Deine These nachvollziehbar zu begründen. Warum sollte ich Deinen Part hier übernehmen?


    Dann scheint das Thema beendet.

  • AFD-Plakate habe ich in Herrenhausen noch nicht gesehen, nur von den Hannoveranern. Die wurden aber alle mit "Nazipartei" übersprüht. Waren mir ehrlich gesagt völlig fremd, hört sich Wikipedia folgend an wie brauner Sumpf.