Mit den Mentalitätsreden kann ich ja seit jeher wenig anfangen. Ich sehe den größten Unterschied zwischen dem Bremen- und dem heutigen Spiel in der Ausrichtung des Gegners. Die einen wollen Fußball spielen, weil sie den Anspruch haben aufzusteigen. Die anderen wollen das Spiel des Gegners ersticken und dann ein paar Nadelstiche setzen, weil sie den Anspruch haben irgendwie in der Liga zu bleiben. Das sind zwei grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen, zwei verschiedene Aufgaben, die dann auch verschiedene Lösungswege brauchen.
Bin ich grundsätzlich bei dir. Allerdings war Rostocks Spiel nicht das "kommen lassen des Gegners". Rostock hatte geleichviele Ecken und Torschüsse, zwar weniger Ballbesitz aber deutlich mehr als typische Zahlen von Mannschaften, die sich hinten reinstellen. Rostock war nicht der Igel, der 'Mal' einen Nadelstich gesetzt hat, sondern hat früh gepresst und 96 unter Druck gesetzt. Und wenn 96 schneller gespielt hätten, die vielen freien Räume, die Rostock geboten hat, genutzt hätten, dann wäre da auch Mal mehr drin gewesen. Eben das, was sie gegen Bremen auch gemacht haben. Rostock hat ähnlich viele freie Räume und Lücken gelassen.