Kiffen erlaubt?

  • Und solche Beispiele bestätigen mich in meiner Meinung, dass diese Legalisierung/Teillegalisierung falsch ist. Im Gegenteil sehe ich hier sogar Staatsversagen. Sie knicken ein, weil es so viele Verfahren bei Polizei und Justiz gibt und es leider verdammt viele Leute machen und nicht weil es so cool und nicht gesundheitsschädlich ist.

  • C96Brand

    Ja, dem stimme ich vollumfänglich zu.

    Seit 4.000 Jahren taumeln Heerscharen von hemmungslosen Cannabiskonsumenten völlig desorientiert durch die Straßen (früher: Feldwege und Trampelpfade) und versagen schon nach dem Aufwachen flächendeckend.

    Man muss ganz klar feststellen, dass sowohl der Neandertaler wie das Römische Reich ausgestorben, bzw. untergegangen sind, weil die Protagonisten oder ihre Zulieferer aus dem niederen Volk komplett bekifft alle Pflichten vergessen haben und dauerbreit in der Hängematte den Tag und das ganze Leben verpimmelt haben.


    Zum Glück gibt's den Alkohol, der die Welt dahingehend rettet, dass er gesundheitlich unbedenklich auch von Jüngeren in größeren Mengen konsumiert werden kann. Und der ist so schön legal und gesellschaftlich etabliert! Dann muss das Zeug einfach supergesund sein. Ansonsten würde der Staat seinen Bürgern den Konsum ja schließlich verbieten. Alles andere muss Staatsversagen sein.

  • Genau das.


    Ich stehe dem Cannabiskonsum alleine deswegen offen gegenüber, weil mir diese Doppelmoral missfällt.


    Ja, das Zeug ist eine Droge. Und deshalb sollte es dazu genauso viel Aufklärung geben, wie über den Alkohol.


    oh wait.

  • Aber, aber Her Prickel.

    Wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selbst sind, erlaubt der Staat nun eine weitere Droge, anstatt die Nutzung der bereits verbreiteten einzuschränken. Wenn der Staat gegenüber seinen Bürgern eine Vorsorgepflicht hat, wäre das nicht die bessere Option?


    Ich finde das Argument der Gefährdung der Gesundheit gar nicht so weit hergeholt - ja, stabile Menschen nutzen das verträglich, aber wir haben ja auch den einen oder anderen Alkoholiker zu beklagen.


    Und nur damit ich nicht falsch verstanden werde, ich freu mich wie Bolle über die Freigabe.

  • Ich hätte keine Einwände gehabt, wenn man im gleichen Atemzug die Teufelsdroge Alkohol strenger reglementiert. Steuern Rauf, absolutes Werbeverbot, neutrale Verpackung, Abgabe nur noch in eigenen Geschäften ... dieselben Regeln dann für Cannabis.


    Zuckersteuer, Werbeverbot für Süßigkeiten für Kinder ...

  • Ok, dann übergeben wir 'dem Staat' die Verantwortung für all unsere Handlungen und ihre Konsequenzen.

    Jeder kennt irgendein Beispiel für einen labilen Menschen, der auf irgendetwas hängengeblieben ist oder damit nicht umgehen konnte. Wo soll der Staat anfangen, wo aufhören?

  • Wenn der Staat gegenüber seinen Bürgern eine Vorsorgepflicht hat,

    Hat er nicht. Warum auch?

    Ich glaube auch nicht, dass Kiffen per se gut ist. Vollkommen unabhängig davon, woran das Römische Reich zugrunde ging.

    Und auch ich kenne Beispiele von Leuten, die sich im Prinzip das halbe Hirn weggekifft haben. Aber ich kenne auch andere, die nur schlechten Musikgeschmack entwickelt haben. ;)

    Aber wie gesagt: Hat er nicht. Sollen die Leute doch selber wissen, was sie nehmen. Gefahren sind bekannt.

  • Kiffen ist auch nicht per se gut. Mir hat das in der Schule und beim Studium garantiert Probleme gebracht, weil ich damit nicht umgehen konnte. Bloß war es vor 30 Jahren auch noch nicht legal und Mangel gab es trotzdem selten. Gras und Hasch waren immer irgendwie dabei. Selbst im Supermarkt am Kröpcke (Spar?) wurde mir mal Hasch vom Kassierer verkauft: "Willst du beim Spiel noch einen rauchen? Ich hätte 2-3 Gramm für dich." Klar, die habe ich mitgenommen. In der Saison 95/96 war vor einem Spiel eh alles gut, was die Sinne betäubte.


    Aber schützen Aufklärungsprogramme eigentlich vor Konsum? Hier ist es meiner Meinung nach die Aufgabe der Familie, den richtigen Umgang damit zu finden. Mit meinem Teenager-Sohn rede ich sehr offen darüber. Bislang hat er kein Interesse an Marihuana und Alkohol, was ich sehr gut finde.

  • Wenn der Staat gegenüber seinen Bürgern eine Vorsorgepflicht hat,

    Hat er nicht. Warum auch?

    Ich glaube auch nicht, dass Kiffen per se gut ist. Vollkommen unabhängig davon, woran das Römische Reich zugrunde ging.

    Und auch ich kenne Beispiele von Leuten, die sich im Prinzip das halbe Hirn weggekifft haben. Aber ich kenne auch andere, die nur schlechten Musikgeschmack entwickelt haben. ;)

    Aber wie gesagt: Hat er nicht. Sollen die Leute doch selber wissen, was sie nehmen. Gefahren sind bekannt.

    Naja, die Folgen (Folgekosten) werden schon vergesellschaftet. Insofern hat der Staat m.E. durchaus eine gewisse Verantwortung.


    Ich persönlich folge auch der Argumentation weil Alkohol, deshalb Cannabis nicht. Am Ende ist beides schädlich.


    Gleichwohl ist es in meinen Augen unbedingt erforderlich, Cannabis zu entkriminalisieren. Und anders als mit einer Legalisierung ist das wohl kaum möglich.

  • Also wenn wir auf die Folgekosten abheben, wird's für den Alkohol düster im Vergleich zu Cannabis.

    Der Vergleich mit Folgekosten wegen Adopositas wird auch eher böse ausgehen, aber nicht für Cannabis.

  • Und solche Beispiele bestätigen mich in meiner Meinung, dass diese Legalisierung/Teillegalisierung falsch ist. Im Gegenteil sehe ich hier sogar Staatsversagen. Sie knicken ein, weil es so viele Verfahren bei Polizei und Justiz gibt und es leider verdammt viele Leute machen und nicht weil es so cool und nicht gesundheitsschädlich ist.

    warum sind prolematische Entwicklungen oder Beispiele die unter der Prohibitionspolitik aufgetreten sind ein Argument gegen die Legalisierung?


    JEDE droge hat spezifische Risiken, deshalb halte ich den Verweis auf Alkohol nicht für zielführend , auch wenn Alkohol tatsächlich eine der potentiell schädlichsten Drogen überhaupt ist, das ist Fakt.

    Einmal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • Brathering96

    Du hast die Verantwortung des Staates ins Rennen geworfen. Und danach müsste der Alkohol verboten werden, der _deutlich _ höhere Folgekosten verursacht. Dann keine Drogen, auch kein Alk.

    Wie gut das immer schon geklappt hat, sehen wir an diversen Beispielen in der Geschichte der Menschheit.

    Eher werden wir als Gesellschaft akzeptieren müssen, dass Menschen Drogen konsumieren.

    Und dann ja wohl eher die Droge mit den geringeren Folgekosten, wenn man schon darauf abheben möchte. :P

  • Das war ja aber strenggenommen nicht der Kontext.

    Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, ist "Alkohol ist auch legal und viel schlimmer" in meinen Augen kein Argument für die Legalisierung.

    Aber egal. Im Ergebnis sind wir ja gar nicht auseinander.


    Zwischenzeitlich ist mir aufgefallen, dass meine Hypothese zu den Folgekosten nicht zwangsläufig trägt. Vielleicht sinken sie durch eine Legalisierung sogar.

    Gibt es dazu schon Studien aus anderen Ländern?

  • C96Brand

    Zum Glück gibt's den Alkohol, der die Welt dahingehend rettet, dass er gesundheitlich unbedenklich auch von Jüngeren in größeren Mengen konsumiert werden kann.

    Ich finde ja nicht, dass Kiffen dadurch besser wird, dass es etwas noch beschisseneres wie Alkohol gibt. Auch finde ich nicht, dass sich der legale Raum für Drogenkonsum noch erweitern sollte. Der Alkohol bringt schon Probleme genug, da brauchen wir m. E. nicht noch mehr oben drauf.

  • Und ich finde es traditionell albern, den Menschen ihren selbstgewählten Rausch zu verbieten, während die gesundheitlich weitaus problematischere Droge erlaubt ist und gefeiert wird.


    Aber das soll es von meiner Seite hier gewesen sein. Mir ist letztendlich scheißegal, wer sich womit seine Auszeit nimmt.

  • Klar, sagt sich alles so leicht, wenn der eigene Konsum durch das Gesetz legalisiert wird. Dann ist das natürlich total dufte und alles andere böse. ;)