Kiffen erlaubt?

  • Da kannste soviel rauchen wiede willst, der Kopp geht nicht kaputt dadurch. (..)

    Halte ich für eine sehr gewagte Aussage. In vielen anderen Argumentationen kann ich dir folgen, hier jedoch nicht.


    Informiere dich bitte mal über mögliche Zusammenhänge von THC und psychiatrischen Erkrankungen. Da würde ich schon davon sprechen, dass der "Kopp kaputt gehen" kann.


    Die möglichen Zusammenhänge.


    Ich hab' mich tatsächlich mal damit beschäftigt. Es ist richtig, dass die Mediziner von einem Zusammenhang von Kiffen und Psychosen sprechen, wenn auch schwach ausgeprägt. Das ist quasi das Standardargument. Dieses wird von der Forschung bestätigt.


    Nun will ich die Forschung nicht anzweifeln. Aber wenn man sich die anguckt, ist das mit den Psychosen nach der Datenlage wohl ein seltener Vorfall. Zudem ist die Studienlage mW tatsächlich dünn. Da wurde früher mal geforscht, und alle haben sich dann damit zufriedengegeben, so zumindest mein Eindruck.


    Da hängen eine ganze Reihe von Fragen dran, die meines Wissens nicht wirklich klar sind. Konnte in den Studien der Effekt von Cannabis tatsächlich isoliert werden, oder spielen da andere Faktoren mit rein, etwa andere Drogen, Lebenswandel, etc. Verursacht Cannabis Psychosen oder löst es diese nur aus, bei Prädisposition? Oder ist der Zusammenhang sogar andersrum, dass Leute, die anfällig für Psychosen sind aus irgendwelchen Gründen häufiger kiffen?


    Deswegen würden mich Antworten auf die Frage, die Andro oben gestellt hat, auch interessieren. Ich persönlich kenne nämlich keinen einzigen Fall, wo ich sagen würde: Hier ist eine Psychose und die ist auf Cannabis zurückzuführen. Ich kenne nichtmal einen Fall, wo das wirklich eine Frage wäre. (EDIT: Und da ich wirklich sehr viele Kiffer im Laufe der Jahre kennengelernt habe, ist das schon ein bisschen überraschend.)


    Disclaimer: Der medizinische Stand ist, wie gesagt, dass es einen Zusammenhang gibt. Ich möchte das also nicht verharmlosen. Aber das Argument ist gleichzeitig auch deutlich dünner, als es sich erstmal anhört.


    Ein gewisses Risiko haben wir mit vielen Sachen. Mit Alkohol und anderen Drogen sowieso, mit Medikamenten auch.

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  • Heidefoerster 2 Fragen:


    Erstens kann man bei Dir 1 ha für den Anbau mieten und zweitens wann können wir damit starten?

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  • ExilRoter


    Leute , die bereits (an einer möglicherweise nicht erkannten) Psychose leiden, greifen als selbstmedikation zu Cannabis. wäre auch noch eine mögliche erklärung. wobei man einen ursächlichen zusammenhang natürlich nicht ausschließen kann. die frage wäre dann, wie groß (oder niedrig) ist das risiko.

  • Richtig.


    Habe ich allerdings nicht aufgeführt, weil mir solche Fälle widerum persönlich komplett unbekannt sind und die Fälle von Psychose, die ich gut kenne, mit Kiffen nichts am Hut haben.

  • Ich beziehe es mal ein bisschen auf den Alkohol. Wenn Du Probleme hast und zum Akohol greifst, wird es zu Deinem Problem. Natürlich können auch die Probleme mit Alkohol bekommen, die es Anfangs nur aus Geselligkeit trinken.

  • Das wiederum ist die direkte Folge der Prohibition.


    Zurück zu diesrm Eckpunktepapier, welches offensichtlich geleakt wurde.


    Carmen Wegge dazu auf Twitter


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    Zitat

    SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge ist nun Berichterstatterin ihrer Fraktion im Innenausschuss für die Themen Legalisierung von Cannabis,

    Carmen Wegge für Cannabis zuständig
    Die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge ist nun Berichterstatterin ihrer Fraktion im Innenausschuss für die Themen Legalisierung von Cannabis, Waffen- und...
    www.sueddeutsche.de


    Mich würde ja interessieren, wer diesen Bock Obergrenze in diese Eckpunkte eingebaut hat, und wer deren "Berater" sind oder welche Wähler das erreichen soll.


    Naja, Hoffnung steigt, aber der Weg geht über viele grosse Steine, und das Europarecht bzgl Cannabis ist einer davon

  • Eine THC-Obergrenze ist wirklich ausgemachter Schwachsinn.


    Es gibt eine natürliche, durch Züchtung mögliche, defacto THC-Obergrenze. D.h. die Möglichkeiten, hier zu "tunen", sind überhaupt nicht gegeben. Wenn Gras tatsächlich stärker ballert, als es sollte, ist was anderes mit drin. (EDIT: Ob es möglich ist, Gras nochmal zusätzlich mit THC anzureichern, ist mir nicht klar. Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass sowas auf dem Schwarzmarkt gemacht wird, das wäre ziemlich unsinnig, meiner Meinung nach.)


    Eine THC-Obergrenze ist schon deswegen schwachsinnig, weil wer mehr THC konsumieren möchte, dann einfach mehr raucht.


    Das medizinische Bedrocan gibt es in Varianten bis zu 23% THC, welches in ungefähr dem entspricht, was überhaupt züchtbar ist. (Dass die Polizei immer wieder vermeldet, THC-haltigeres Gras beschlagnahmt zu haben, wird idR in das Reich der Legenden verwiesen, d.h. es handelt sich um eine Kombination aus Messfehlern und politisch motivierten Pressemitteilungen.)


    Dieses Hammer-Gras habe ich selber - illegal, und ich darf auf keinen Fall sagen, wie, sonst droht jemand, sein Rezept zu verlieren, was ich absolut krass finde, dass jemand sein Medikament weggenommen würde, weil er quasi mal Freunde hat probieren lassen - probiert und genau das ist das Gras, von dem ich oben schrieb: "Rausch" ist eigentlich das falsche Wort, weil es stimmungsneutral ist. Was sehr große Klasse ist, nebenbei! Denn es ist damit genau psychisch neutral. Man wird einfach nur entspannter, egal, ob es einem vorher gut oder schlecht ging.


    THC-Gehalt korreliert also meiner Erfahrung nach überhaupt nicht mit "Rausch" oder "psychischen Effekten". Dieses ganze Gerede, dass heute das Gras so stark wäre, kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Vielleicht war früher die Versorgungslage schlechter und die Leute haben mehr Schuhcreme im Haschisch geraucht, aber Produkte aus holländischen Coffeeshops waren auch in den 90ern mit den heutigen vergleichbar. Wo dieser Allgemeinplatz herkommt, ist mir etwas schleierhaft. Eventuell trägt abgebaute Toleranz nach jahrenlangem Nicht- oder Wenig-Konsum dazu bei.


    Was richtig ist, ist, dass sich die Sortenvielfalt durch Züchtung ausgeweitet hat.

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  • Bei uns kann man an jeder Ecke Samen kaufen, da es wirklich überall Grow Shops gibt. Bei den Samen sind alle Klassen dabei und ich finde schon, dass einige Sorten extrem stark sind. Das kannte ich von früher nicht.

  • Was ich gerne glaube ist, dass hochwertiges Gras heute sehr viel verfügbarer ist, als früher.


    Ich denke, dieser Umstand spielt in dieses verbreitete Urteil mit rein.


    Die Haschisch-Überdosen-Toten-Quote ist dennoch auf dem genau selben Niveau wie damals: 0.


    Deswegen hatten die starken Konsumenten, zumindest soweit ich das mitbekommen habe, früher Haschisch geraucht. Weil Gras oft einfach zu schwach war für 'ne richtige Dröhnung.


    Aber im Coffeeshop in Holland gab's das gute Zeugs.

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  • Zu „meiner Zeit“ Ende der 90er und in meinem Umfeld gab es irgendwie fast nur Hasch, ich kann mich kaum erinnern dass wir mal Gras hatten.

    Junge Leute die kiffen, ok, haben wir auch gemacht und nicht zu knapp. Bei Erwachsenen finde ich das durchgehend albern. Als medizinische Maßnahme, verständlich.

  • Bin mal gespannt was die EU zu den Eckpunkten sagen wird und wenn sie diese ablehnt, wie es dann weitergeht


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  • Also in Cali (nicht Kolumbien) gibt es Sorten die 30% haben, wenn beim Anbau alles gut läuft.

    Es gibt zB eine Sorte „Bruce Banner“


    Mir wurde berichtet, dass die ganz gut knallt…


    Nicht zu vergleichen mit Gras aus den 80/90ern.

  • Wenn ich nach "Bruce Banner" google, finde ich dafür als Treffer Nr. 1 die Angabe: 21% THC.


    Ich will mich um sowas echt nicht streiten, aber ich habe aus sehr sachkundiger Quelle anderes gehört, s.o., weswegen ich alle Werte, die deutlich über 23% liegen, anzweifel.


    Marijuhana lädt halt zu Mythenbildung ein. Gerade, weil es illegal ist.


    Nicht bezweifel will ich, dass es in Kalifornien gutes Gras gibt. Hier wäre aber die Frage: Seit wann? Ich wollte das oben noch anfügen, habe es dann aber gelassen, weil ich nicht zu sehr auf dicke Hose machen wollte. In den 90ern gab es nicht nur in den Niederlanden schon sehr gutes Gras, in Amerika auch. Was ich da geraucht habe, hatte nichts mit dem zu tun, was hier geraucht wurde, das war viel stärker.