Kiffen erlaubt?

  • ich kiffe zwar selbst nicht, finde aber gut, daß Cannabis bzw. Marihuana legalisiert und entkriminalisiert werden. Soll Jede/Jeder in den eigenen vier Wänden machen, was er/sie will. Leben und Leben lassen.


    Probiert habe ich früher mal, auch in einem Coffee-Shop in Maastricht oder Venlo war's, (Holland).


    Typisch deutsch ist mal wieder die Bürokratie, nicht leicht, auf Anhieb da durchzusteigen, noch schwieriger, wenn man ne Dröhnung hat.


    Aber klar, Jugendschutz ist wichtig.

  • Was mir nicht in den Kopf will, ist wieso man zu blöd war/ist, die ganze Entkriminalisierung auch gleich zum Gelddrucken zu nutzen.


    Ich als Staat verkünde, dass Interessierte bei mir eine Lizenz zum Eröffnen eines Shops/Cafés erwerben können (Gelddruck #1), wo nur das von mir lizensierte und gelieferte Zeug verkauft werden darf (Gelddruck #2). Und dann kassiere ich bei jedem Kiffer noch Steuern darauf (Gelddruck #3).


    Stattdessen belasse ich die Beschaffungssituation wie sie vor der Zäsur war und verdiene......exakt nix daran. Idioten.

  • Nach meinem Verständnis ist der Besitz jetzt noch illegal, aber es gibt Grenzen für die Duldung.

    Nach dem 1.4. wird eine bestimmte Menge eben nicht nur geduldet, sondern ist legal.

  • Nach meinem Verständnis ist der Besitz jetzt noch illegal, aber es gibt Grenzen für die Duldung.

    Nach dem 1.4. wird eine bestimmte Menge eben nicht nur geduldet, sondern ist legal.

    Eben. Eine bestimmte Menge. Wenn Cannabis legal wäre, gebe es diese Menge nicht. Siehe Alkohol zum Beispiel.

  • Bei Alkohol gibt es doch auch Regeln. Darf ja auch nicht jeder brennen wie er lustig ist. Darf auch nicht an Kinder abgegeben werden etc.

  • Ja, das ist jetzt etwas kleinteilig in der Argumentation, aber ich sehe schon eine Legalisierung, zumindest typisch deutsch teilweise, wenn man vorher eine Substanz mitführte, die laut Gesetz illegal ist, aber eine Duldung erfuhr, die je nach Goodwill des Bundeslandes oder der jeweiligen Organe, mehr oder weniger großzügig war.


    In Zukunft kannst Du dein Beutelchen Gras ganz entspannt zeigen, weil es bis Menge X (jaja....., ich habe das verstanden) eben so legal wie eine Tafel Schokolade ist.

  • Natürlich gibt es regeln, aber darf davon so viel besitzen und mir reindonnern wie ich will.

    Mein Punkt ist, dass man so auch argumentieren könnte, dass Alkohol auch nur Teillegalisiert ist. Beim Alkohol ist selber brennen von Hochprozentigem seit 2018 illegal ... außer Du hast eine Abfindungsbrennerei, eine Lizenz vom Hauptzollamt und Du überschreitest 50 Liter nicht.


    Das eine wird ja nicht dadurch legaler, weil man es an jeder Ecke bekommt, es gesellschaftlich akzeptierter ist und es keine Mengenbeschränkung beim Mitführen gibt... es wird vielleicht nur strenger reglementiert ... das ist aber ja nicht der Punkt. Ich glaube das ist so der Blick durch die alte Brille auf den Alkohol.

  • Ich finde die Entkriminalisierung gut. Die Bestrafung gerade für den Besitz von Kleinstmengen war durch nichts zu rechtfertigen. Ich hoffe nun auf eine Regulierung des Marktes. Gleichzeitig bin ich aber nicht der Meinung, dass es sich bei Cannabis um eine harmlose Substanz handelt und ich hoffe nicht, dass sich der Konsum nun vervielfacht.

    Anekdotische Evidenz: zwei von vier Schulfreunden, die in der Schulzeit exorbitant gekifft, sind hart drauf hängengeblieben. Einer wohnt mit Ende 30 noch bei seinen Eltern. Sein Studium konnte er nicht abschließen, weil er einen Praktikumsbericht aus dem dritten Semester nicht abgegeben hat. Er war nie erwerbstätig. Der zweite hat nach dem Abi versucht sich von Morgentauwasser zu ernähren und glaubt an Echsenmenschen. Inzwischen hat er sich erwerbsunfähig erklären lassen und wohnt in einer Einzimmer-Sozialwohnung und macht "Musik". Wenigstens hat er die Vorhänge von den Fenstern genommen, mit denen er seine Wohnung verdunkelt hatte.


    Und ja! Auch Alkohol hat schädliche Wirkung. Vielleicht sogar noch krasser. Aber auch Cannabis bleibt eine Droge mit potentiell schädlicher Wirkung. Das kommt mir in der Euphorie hier teilweise etwas zu kurz.

  • Danke Bronco. Kenne einige ähnlich gelagerte Leute von früher.


    Die Gefahr von Psychosen und der Funktion als Einstiegsdroge muss mMn stärker (vor allem für junge Menschen) auf den Tisch kommen, wenn kiffen Gesellschaftsfähig werden soll. Und ja, für Psychosen braucht es auch individuelle Veranlagungen und nicht einfach nur ein Bißchen Kifferei. Das Dumme daran: Betroffene wissen nix davon, bis es zu spät ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Jones ()

  • Als ich mir mal 2018 die Lunge röntgen ließ, fragte mich der Arzt warum.

    Meine Antwort war knapp 20 Jahre Bong werfen gesundheitliche Fragen auf.

    Lunge war ok. Da er selber mit Suchtkranken arbeitet(e), fragte er mich nach meinem Lebenslauf und war ziemlich positiv überrascht, dass ich Abi, Ausbildung, Studium (kein Abschluss) habe.


    Das ist nicht die Regel und solange das Hirn nicht vollständig entwickelt ist, sollte niemand kiffen!

  • Hab ich hier glaub ich schon mal vor Jahren geschrieben, aber die schnelle "Alltagstauglichkeit" von bekifft sein, kann gerade für Jugendliche/Schüler ein Problem sein.


    In meinem Abijahrgang gab es locker 15 Leute, die schon vor der zweiten Stunde dichter waren als Goethe.


    Soweit ich mich entsinnen kann, haben einige von denen ihr Abi verkackt. Die waren nicht dumm, die waren schlicht dauerhaft zu verpeilt und deren Alltag bestand aus Schlafen, essen und kiffen.

  • Auch ein späterer Einstieg kann übel enden. Ein Schulfreund hat mich während der schulischen kifferzeit immer gefragt was die scheisse soll. Mit 37 hat er angefangen zu kiffen, kifft jetzt jeden Tag und schmeißt mittlerweile auch andere Dinge, verkackt gerade seine Familie und seinen Job und hat mittlerweile immer Aussetzer wie ein epileptiker. Der Zeitpunkt ist also manchmal auch egal, Droge bleibt Droge und kann Menschen völlig verändern.