Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • prickelpit96 : ja, es gibt auch diverse andere auch schon umgesetzte Beispiele. (Zum Wohnen nichts für mich Landei, aber das gilt ja auch nicht allgemein :engel:. Und von der stadtentwicklerischen Ebene aus wird das ja auch zunehmend neu diskutiert. ).

    Aber nochmal: es ging nicht um die Frage, dass die Stadt weiter autogerecht sein soll. Das war doch eigentlich deutlich, da hatte ich jetzt gar nicht dran gedacht. Es ging um Einseitigkeit in der Bewertung und ganz banal um das nervige Grössenwachtum von Autos.

  • Ich habe den Eindruck, dass SUVs zum Feindbild von Klimaschützern und zum Synonym für autofahrede Umweltsäue geworden sind. Damit wird man jedoch m.E. weder den SUVs (zw. deren Fahrern), noch der von dir angesprochen grundsätzlichen und tatsächlichen Problematik gerecht. Ganz im Gegenteil.

    Was spricht denn für die SUVs - außer dem laisser faire-Grundsatz, man soll jeden (im Rahmen der allgemeinen Gesetzgebung) das machen lassen, was er möchte.

  • Aber nochmal: es ging nicht um die Frage, dass die Stadt weiter autogerecht sein soll. Das war doch eigentlich deutlich, da hatte ich jetzt gar nicht dran gedacht. Es ging um Einseitigkeit in der Bewertung und ganz banal um das nervige Grössenwachtum von Autos.

    Ja, das habe ich verstanden.

    Ich kontere mit dem Einwurf, dass Ihr gerne darüber diskutieren könnt, und dass Ihr dem auch gerne Gewicht einräumen könnt, ich hingegen das als eine Art alberne Ablenkung von der grundsätzlich relevanten Debatte empfinde. Quasi ein Nebenkriegsschauplatz ohne Sinn.


    //edit:

    Zitat von wutzi96

    Und von der stadtentwicklerischen Ebene aus wird das ja auch zunehmend neu diskutiert. ).

    DAS eben findet nicht wirklich ernsthaft statt in Deutschland.

  • Psychologe: "Beim Kauf eines SUV zählt allein das Image"

    Zitat

    Ja, aber der Mensch ist kein rationales Wesen, sondern ein rationalisierendes. Das heißt: Er hat für sein Handeln immer sehr gute Gründe. So ist das beim Autokauf auch. Die Leute sagen beispielsweise: "Im SUV kann ich höher sitzen." Wenn Sie aber nur höher sitzen wollen, dann können Sie sich auch einen Panda mit Allradantrieb kaufen, der kostet 15.000 Euro, und da sitzen Sie auch höher.

    [...]

    Ja, es geht um das Image. Ein Auto ist der teuerste Konsumgegenstand, den Sie sich zulegen können. Man will sich nach außen präsentieren und ein Signal setzen.

    [...]

    Wir können davon ausgehen, dass die Leute, die so etwas sagen, das aus tiefstem Herzen glauben. Aber so ein Geländewagen vermittelt vor allem ein Gefühl der Überlegenheit: Es geht darum, mit mehr Masse aufzutreten. Und man behandelt Sie im Verkehr auch ganz anders.

  • Genau, Sitzhöhe und alternde Gesellschaft. Sowohl Eltern als auch alle Tanten und Onkels waren früh SUV-Fans (zunächst hatte die jagende Verwandtschaft die).

    Der Golf+ ist ja auch höher. Habe gerade verglichen:

    Golf plus ist minimal niedriger als mein 4x4 SUV, aber länger, breiter und schwerer.


    Mir war auch wichtig, dass es Unterfahrschutz gibt, der beim Aufsetzen auf Waldwegen Schlimmes verhindert. Für die ganz Kleinen 4x4 ist das nicht erhältlich.


    Für (selbst rein und raus springende) Hunde in höherem Alter sind SUV dagegen doof bzw. nicht gut für die Gelenke. Ich hatte zuviele Auffahrunfälle, um meinen Hund in den Kofferraum (dafür gäbe es Rampen) zu tun. Deshalb macht mir die hohe Sitzhöhe Sorgen, heben lassen will sie (noch) nicht und ist auf unserem - gemieteten - Parkplatz auch kaum möglich, wenn der Stellplatz nebenan belegt ist

    Einmal editiert, zuletzt von Musuri ()

  • @ Dahl:

    Ich kann dir deine Frage nicht beantworten. Ich besass noch nie einen und bin noch nicht einmal mit einem SUV gefahren/mitgefahren. Bislang bin ich auch noch nicht auf die Idee gekommen, einen zu kaufen. Aber ich denke, dass die Käufer Gründe haben, warum sie lieber einen sog. SUV anstatt eines Kompaktwagens oder Kombis kaufen. Vielleicht gibt es auch (individuell) unterschiedliche Gründe und wenn es nur der ist, dass es Menschen gibt, die den z.B. den T-Roc schöner finden als den Golf. Wer weiß ?


    Aber nochmal: es ging nicht um die Frage, dass die Stadt weiter autogerecht sein soll. Das war doch eigentlich deutlich, da hatte ich jetzt gar nicht dran gedacht. Es ging um Einseitigkeit in der Bewertung und ganz banal um das nervige Grössenwachtum von Autos.


    Ich kontere mit dem Einwurf, dass Ihr gerne darüber diskutieren könnt, und dass Ihr dem auch gerne Gewicht einräumen könnt

    Danke dafür. Sehr gnädig.



    Edit:

    @Juk:

    Der von dir zitierte wirft munter "Geländewagen" und "SUV". Aber selbstverständlich geht es ums Images. Jedoch nicht nur bei SUVs oder Geländewagen, sondern auch bei Sportwagen, Cabrios usw. Und auch bei Marken. Das ist seit Jahrzehnten bekannt und daher arbeiten die Hersteller auch stets an ihrem Marken-Image. Vergleiche dazu Mercedes und die A-Klasse oder auch Audi mit dem Audi 80 zu Audi A4.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Kai, ich denke du musst da echt keine Angst haben, dass SUV-Fahrer zu alleinigen Tätern und selbstempfundenen Opfern degradiert werden.


    Ich denke über kurz oder lang wird es alle anderen Autofahrer genauso treffen wie momentan schwerpunktmäßig die SUV-Fahrer.


    Erstmal SUV und Diesel, dann alle Verbrenner und irgendwann alle Individualverkehrsmaschinen jeglicher Antriebsart. Da wird es meiner Meinung nach hingehen. Das ist Menschensystemimmanent.


    Denk einfach dran, wieviele schuldig an der Pest waren. Immer wieder neue Schuldige, solange, bis das Problem kein so großes mehr war.


    Der Unterschied zu damals ist das Wissen. Komplett Unschuldige trifft es heute in dieser Diskussion wenig. Eigentlich trifft jede Beschuldigung doch irgendwie immer auch die Richtigen.

    • Offizieller Beitrag

    Was spricht denn für die SUVs - außer dem laisser faire-Grundsatz, man soll jeden (im Rahmen der allgemeinen Gesetzgebung) das machen lassen, was er möchte.

    Nicht mehr und nicht weniger als für Oberklasselimousinen. Oder Mittelklasselimousinen. Oder Sportwagen.
    Ist alles mehr, als man braucht.

    Letztlich ist es wie mit dem Fliegen: Das ist total doof - außer man fliegt gerade selbst mal irgendwohin. Genau DIESER Flug ist dann lässlich.

  • Das was Prickel sagt. Genau das, was Pokalheld in diversen Beiträgen hier schon mehrere Male mit vielen guten Links auseinanderklamüsert hat.

    Und wonach mir erst klargeworden ist, dass ich mit verschiedenen Selbstverständlichkeiten aufgewachsen bin. Dass alles auf den möglichst reibungslosen Ablauf des Autoverkehrs ausgerichtet ist. Was auf Autobahnen und sonstigen reinen Kraftfahrstraßen auch in Ordnung ist. Aber in der Stadt nervt es mich jetzt umso mehr.

    In Hannover ist der Radverkehr seit den Neunzigern definitiv mmer weiter ausgebremst worden. Mit zusätzlichen Ampeln (größtenteils wahrscheinlich an Stellen, an denen besonders viele Radfahrer durch Fremdverschulden verunfallt sind), die das Fortkommen mit dem Rad behindern und das des Autofahrers gleichzeitig leichter machen.

    Im Gegenzug werden vollkommen sinnlos irgendwelche pseudofahrradfreundlichestadtsuggerierenden Haltebügel (ja, ein nettes Gimmick, aber mal im Ernst: Wer braucht sowas ernsthaft?) montiert.


    Und wenn ich an eine Fahrradampel komme, deren Mast so weit vom gepflasterten Radweg entfernt ist, dass ich mit dem Vorderrad deutlich (hehe) auf eine Wiese rollen muss, um den Bettelknopf zu betätigen, wobei ich darauf achten muss, dass ich dabei mit dem Kopf nicht an die Signalleuchten haue, dann kann ich entweder nur Böswilligkeit oder vollkommene Planungsunfähigkeit vermuten. Warum schrauben die das (Fahrrad-)Signal nicht an den auf der anderem Seite an den (für den Autoverkehr vorhandenen) Ampelmast und setzen den Poller für den (so denn unbedingt notwendigen) Bettelknopf so (und dann auch so weit von der Straße weg), dass man ihn vom Radweg bequem erreichen kann?


    Richtig zum Kotzen ist auch das Prinzip: "Du blöder Radfahrer bist zu spät am Bettelknopf gewesen, jetzt musst Du mehr als eine Ampelphase abwarten, weil: Ist halt so. So spät können wir mit unserer Ampelphase halt nicht reagieren. Auch wenn das mehrere Sekunden Puffer waren."

    Keine Ahnung, ob das überall in der Stadt so kacke ist. Aber wenn ja und ich mehr mit dem Rad in der Stadt unterwegs wäre, würde ich sicher sehr viel bei Rot fahren.


    Mache ich mittlerweile täglich auf der B6 mehr oder weniger konsequent (eben weil die Schaltungen auf meiner Strecke zu 2/3 eine absolute Frechheit sind bzw. von Hirnlosen programmiert wurden), wenn dort gerade kein Auto langfährt.

  • Was spricht denn für die SUVs - außer dem laisser faire-Grundsatz, man soll jeden (im Rahmen der allgemeinen Gesetzgebung) das machen lassen, was er möchte.

    Nicht mehr und nicht weniger als für Oberklasselimousinen. Oder Mittelklasselimousinen. Oder Sportwagen.
    Ist alles mehr, als man braucht.

    Letztlich ist es wie mit dem Fliegen: Das ist total doof - außer man fliegt gerade selbst mal irgendwohin. Genau DIESER Flug ist dann lässlich.

    Das macht schon einen Unterschied. Zudem gibt es Leute, die fliegen MÜSSEN, z. B. Menschen aus den baltischen Staaten, die in England normalen Jobs nachgehen (Kassierin usw.) und regelmäßig zu ihren Familien reisen, mit dem Bus würden dafür ihre Urlaubstage nicht ausreichen.

  • bjk:

    Ohne deinen Beitrag in irgendeiner Form bewerten oder kritisieren zu wollen (können), zeigen mir deine Ausführungen sehr deutlich, welche unterschiedlichen Blickwinkel (Interessenslagen) und/oder Probleme es gibt - nicht nur Fahrrad/Auto, sondern auch (Groß)Stadt/Land (Dorf).


    Das bedeutet m.E. in der Konsequenz auch, dass es sehr leicht ist, aneinander vorbeizureden, da aus unterschiedlichen Perspektiven und mit völlig anderen (persönlichen) Erfahrungen argumentiert wird.


    @ Dahl und andere:

    Nochmal auf die Frage zurückzukommen, warum SUVs gekauft werden. Eine wahre Geschichte von wor ein paar Tagen, die mich beim Thema SUV sensibilisiert hat.


    Meine Ehefrau fährt eine Ford Fiesta Bj. 2017 ( 3 Zylinder, 1,0 Liter Hubraum, 101 PS, Ecoboost ). Der war jetzt gerade mal kaputt (Wackelkontakt im Navi/ Radiodisplay) und sie ist daraufhin zum Ford-Händler gefahren. Sie rief mich danach an und sagte, dass der Ford-Händler den Fehler nicht in den Griff bekommen hat und war stinkig. Ich war auch stinkig und weil jetzt die 3-Jahres-Garantie ausläuft habe ich einfach in den Raum gestellt, den Wagen zu verkaufen und eine neuen ´(Jahreswagen/Tageszulassung) zu kaufen.

    Darauf sie: " Oh ja, ich habe da einen richtig schicken gesehen"

    Ich: "Was für einen ? Ein Mustang?"

    Sie: "Nein, einen Puma"

    Ich: "Aha" ( Und dachte, dass sie einen kleinen Sportflitzer haben wollte)


    Als ich dann etwas Zeit hatte, bin ich auf die Ford-Homepage, um mir mal diesen aktuellen Puma anzuschauen. Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass der Ford Puma nicht mehr wie früher ein kleines Coupe ist, sondern ein kleiner SUV bzw. Ford sagt einfach, dass es ein SUV wäre. Ich wäre nie auf diesen Gedanken gekommen, dass Ford den Modellname jetzt anderweitig verwendet und zu dem Wagen SUV zu sagen, den ich da auf der Homepage sah. Aber wenn meine Frau den Puma schick findet, ihn haben will und er im Budget liegt würden wir ihn wohl auch kaufen.


    Vorhin wurde u.a. der Verbrauch diskutiert. Dazu noch ein Sache: Der o.g. Fiesta verbraucht 6,8 Liter/100km wenn ihn meine Frau fährt. Fahre ich ihn, lande ich bei knapp 5 Litern/100 km. Dann fahre derzeit und zu einen BMW 318. Mein Vater hatte mit diesem 12,6 Liter verbraucht, jetzt sagt der BC 6,3 Liter. Ich will damit sagen, dass der Unterschied im Verbrauch deutlicher vom Fahrer und seiner Nutzung abhängig ist, als von 100 KG Mehrgewicht oder einen etwas schlechteren CW-Wert.

    • Offizieller Beitrag

    Das macht schon einen Unterschied. Zudem gibt es Leute, die fliegen MÜSSEN, z. B. Menschen aus den baltischen Staaten, die in England normalen Jobs nachgehen (Kassierin usw.) und regelmäßig zu ihren Familien reisen, mit dem Bus würden dafür ihre Urlaubstage nicht ausreichen.

    "Das macht schon einen Unterschied" Aha. Welchen denn?
    Aus meiner Sicht nicht.

    Und das Beispiel mit den Leuten, die fliegen müssen... na ja. Sei Dir versichert: Die Balten und Baltinnen die nach England zum Kassieren fliegen, meinte ich gar nicht.

    Kai: Das mit dem Puma und dem Mokka und sicherlich auch dem T-Roc ist ja alles richtig. Und solche "Dinger" werden sowohl von den Herstellern als auch von den SUV-Beschimpfern in einen Topf mit den großen Dingern geworfen. Das stimmt schon. Aber im Kopf haben zumindest letztere natürlich vor allem die Dickschiffe.
    Die richtigere Variante wäre ja wohl eh nicht, nicht mehr auf die SUV zu schimpfen, weil es auch kleine gibt, sondern insgesamt auf die Unnützigkeit unserer Ausprägung des MIV (mototisierter Individualverkehr). Auch ich mit meinem Smart wäre da nicht ausgenommen.

  • Mir persönlich ist es völlig egal, ob die Autokonzerne ihre Schiffe als SUV labeln oder nicht. Mein Eindruck ist allerdings, dass die PKW immer größer und wuchtiger werden.


    Mittlerweile reicht ein ortsüblicher Parkplatz nicht mehr aus. Die Radwege und Trottoirs werden mit einer Selbstverständlichkeit blockiert, die mir die Zornesröte ins Gesicht treibt. Wenn ich dann auch noch mit der Gegenfrage konfrontiert werde, wo er/sie denn sonst parken solle, dann verspüre ich den Wunsch, einen körperlichen Verweis zu erteilen.


    Mein täglicher Arbeitsweg führt mich auf meinem Fahrrad an einer Schule vorbei. Und was soll ich sagen, der Wahnsinn hat einen Namen: Besorgte Eltern. In jedem Boliden ein Kind, geparkt wird selbstverständlich auf der Straße, mit der Frage geschmückt: Wo denn sonst? Das Rangieren klappt auch nicht immer. Zwar bringt man damit die anderen Verkehrsteilnehmer in die Bredouille, aber Hauptsache das eigene Kind ist save.

  • Alter Ego : Ergänzung zu "mein Kind ist save": wir wohnen in einer Spielstraße. Und jetzt ratet mal, wer hier (zusammen mit den Paketdiensten und den "Kindern", die inzwischen Führerschein und eigenes Auto haben) am schnellsten kachelt....

    Eben. Mein Kind sitzt ja sicher hinten drin.

  • Aber im Kopf haben zumindest letztere natürlich vor allem die Dickschiffe.

    Richtig: Im Kopf sind die "Dickschiffe", auf der Straße sind T-Roc, Puma und Co.

    Wir legen doch sonst in den Diskussionen immer großen Wert auf Differenzierung und Trennschärfe. Wir vermeiden wir aus gutem Grund Pauschalisierungen. Wir sind nicht wie viele AFD-Leute, die bei Muslims den messerstechenden und frauenvergewaltigenden Mann im Kopf haben. Wir wissen, dass es sowas auch gibt, wir verharmlosen das nicht, aber wir sind uns bewußt, dass es die absolute Minderheit ist und wir wissen auch, dass Christen/Juden/Atheisten ebenfalls Verbecher sein können.

  • Ach Kai, es dreht sich echt um das neue Auto deiner Frau? :kichern:

    Um das ins rechte (hihi) Licht zu rücken, kannst du die ganz große Keule aber wirklich stecken lassen.


    Afd Muslime Juden - Himmel!