Straßenverkehr-Mecker-Thread

  • Ist ja auch nicht so. Sind 18 Prozent. Jeder fünfte Unfall. Knapp. Genau das ist ja das Studienergebnis. Genau das.


    Zitat

    Während offiziell nur fünf Prozent aller Unfälle mit verletzten Fußgängern und Radfahrern im Zusammenhang mit parkenden Kraftfahrzeugen stehen, ist es jedoch nach der neuen, vertiefenden Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) mit 18 Prozent fast jeder Fünfte.

    Zitat

    Zu Unfällen kommt es nicht nur durch direkten Einfluss des parkenden Kraftfahrzeugs oder Kontakt mit ihm, beispielsweise beim Ausparken oder Öffnen einer Tür, sondern auch durch indirekten Einfluss, beispielsweise weil Sichtachsen verdeckt sind. Möglich ist dies sowohl bei legalem als auch bei illegalem Parken.

    https://udv.de/de/medien/mitte…fussgaenger-und-radfahrer


    Zitat

    Siegfried Brockmann forderte die Kommunen vor dem Hintergrund der Befunde auf, [...] zu parkenden Fahrzeugen müsse ein Sicherheitsstreifen von mindestens 0,75 Metern markiert werden

    Diese Markierungen gibt es schon. Clowns glauben allerdings, das sei dann der Radweg.

  • Doch, schon...nachdem ich erst heute 2 Singlespeed Hipster auf der Marienstrasse hatte...einer mit Vollgas auf dem Radweg, der andere auf einmal links (!!!) neben mir, als ich langsam auf die Ampel Aegi zu bin...ich hab den einfach nicht gesehen und da auch 0 erwartet...ein kleiner Schlenker und der Kollege wäre platt gewesen.

    Die beiden dann natürlich auch bei Rot über die Strasse Richtung Oper. Die hatten mehr Glück als Verstand. Aber wenn da was passiert, ist man eben mindestens Teilschuldig.

    So gern ich Rad fahre, das sind eben genau die Idioten, denen solche Unfälle bei parkenden Autos passieren. Kreuz und quer durch die langsam fahrenden Wagen und dann eben doch mal ausweichen müssen - zack liegt man in der Heckklappe.

  • *seufz*


    Diese Verunfallten teilen sich der Studie zufolge in 2/3 Radfahrer und 1/3 Fußgänger auf.


    Ich "weiß" dann schon, welche Art von Fußgänger betroffen sein wird. Jogger und Parcourläufer. Die sausen ja auch alle wie wilde Sau.


    Arme geparkte Autos. Einfach überrannt. Bodygecheckt.

  • Das meinte ich damit doch gar nicht...aber wenn du mitten auf einer der Haupt Verkehrsstraßen in H fährst und links neben deiner Fahrerseite taucht plötzlich ein Rad auf, ist das nicht so allzu lustig...auch wenn der fleißig mit seinem Kumpel am lachen war.


    Edith: Und ich fahre vielleicht noch 10x im Jahr mit nichtmal eigenem Auto, sonst nur Rad oder zu Fuß. Aber da kann man nur den Kopf schütteln.

  • Ja, da kann man den Kopf schütteln. Ist aber nicht wichtig. Warum: Der Großteil der verunfallten Fußgänger und Radfahrer sind Senioren. Das ist jetzt kein neues Ergebnis der UDV (da wurde nicht nach Altersgruppen geschaut), sondern eine allgemeine Erkenntis im Straßenverkehr. Rund 32 Prozent der getöteten Verkehrsteilnehmer allgemein sind 2018 65 Jahre und älter gewesen. Rund 52 Prozent der getöteten Fußgänger sind 65+ gewesen. Rund 56 Prozent der getöteten Radfahrer sind 65+ gewesen.


    Und da taugen dann alle spektakulären Beobachtungen junger Leute nicht zur Erklärung. Ob die nachts bei Rot gehen. Oder betrunken radeln. Oder mit Kopfhörern. Oder mit Smartphone.


    Das betrifft die Verunfallten überwiegend nicht. Geht damit am Thema überwiegend vorbei und berührt ganz gefährlich das Gebiet des victim blamings. Als wenn Fußgänger und Radfahrer generell erstmal selber schuld an ihrem Unglück seien. Schuld daran, von einem Auto überfahren zu werden.


    Ignoring the bull in the china shop. Da ist eine Technik in unseren Städten, die da nicht reinpassen will. Autofreundliche Stadt ist gescheitert. Ist okay. Ist ja auch 70 Jahre alt, der Versuch. Auf zu neuen Ufern.

  • Mal zurück zum Ausgangspunkt, Minimieren des Risikos: den auch im verlinkten Artikel erwähnten holländischen Griff kann ich jedenfalls nur empfehlen. Mache ich seit langem so, das geht dann irgendwann ganz automatisch, dass man dabei nach hinten sieht und notfalls sofort reagieren kann. Kommt ja aus der Perspektive des Türöffnenden noch dazu, dass man beim erlaubten Parken am Rand oder auf dem Parkstreifen vorher die Spiegel einklappt und nochmal weniger sieht.

  • ich wünsche jedem viel Glück, der als Seh- und Gehbehinderter Mensch alleine in einer Großstadt lebt.


    Hinzu, auch für Menschen die noch gut sehen können spielt Sichtbehinderung eine Rolle. Ich habe, leider, keine Lust mit dem Fahrrad durch die Innenstadt zur Arbeit zu fahren. Fahre lieber Bahn. Kostet aber auch teuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Bart ()

  • Verunfallten oder Gestorbenen?

    Gestorbenen.


    Wie man sich so einen Unfall vorstellen kann? Plötzlich öffnende Türen sind Gift für vorbeifahrende Radfahrer. Und Kreuzungen, die durch parkende Autos schlecht einzusehen sind, sind Gift für alle. Müssen nicht mal Falschparker sein. Steht ja im zitierten Ausschnitt.


    Zitat

    Zu Unfällen kommt es nicht nur durch direkten Einfluss des parkenden Kraftfahrzeugs oder Kontakt mit ihm, beispielsweise beim Ausparken oder Öffnen einer Tür, sondern auch durch indirekten Einfluss, beispielsweise weil Sichtachsen verdeckt sind. Möglich ist dies sowohl bei legalem als auch bei illegalem Parken.

    Daher lautet eine der Empfehlungen der Studienmeister, die derzeit gültigen 5m Parkverbotsabstand an Kreuzungen zu erhöhen. Eine weitere Empfehlung lautet, die Anzahl der Überquerungsmöglichkeiten zu erhöhen.

  • Was hier in meiner Ecke alles falsch parkt geht eigentlich auf keine Kuhhaut mehr. Da werden Bürgersteige zugeparkt, in Kreuzungen behindert, interessiert aber keine Sau.

  • Bei uns wurde mit der Straßensanierung auch an den Fußwegen gearbeitet. Die Passierungen der Seitenstraßen sind abgesenkt und mit eingearbeiteten, spürbaren Materialien für Sehbehinderte versehen. Barrierefrei also.


    Aber leider Scheiße, wenn da so eine Blechbarriere drauf steht.

  • Ich bringe ja durchaus Verständnis für gemäßigte Falschparker in entsprechenden Gebieten auf, nicht aber für alles verkehrs-/personengefährdende. Und rege mich regelmäßig darüber auf, wenn die Feuerwehr mal diese Tests macht, ob sie trotz Falschparkern den Brandort erreichen kann und es eben nicht geht, weil egozentrische Falschparker ohne einen Funken Restintellgenz in ihrer behämmerten Birne so bekloppt parken, dass selbst einem aufgeweckten Viertklässler klar ist, dass das nicht geht.

    Bin ja immer noch der Ansicht, dass auch bei solchen Probefahrten alles, was stört mit Gewalt aus dem Weg geräumt werden darf. Kosten tragen die Verursacher...


    /rant

  • Naja, abschleppen sollte ausreichen. Dafür aber regelmäßig.


    Und ich muss mal nachfragen: um auf dem Bürgersteig parken zu dürfen braucht es doch unbedingt dieses blaue Schild mit dem weißen Auto auf dem Bürgersteig. Das Anfangsschild (Pfeil zur Straße) ist hier in der Straße mal irgendwann bei Bauarbeiten verschwunden, am Ende der Straße ist aber noch das Endschild (Pfeil nach rechts). Das Endschild sollte doch hoffentlich reichen um keine OW zu begehen?


    Und gleich um die Ecke ist der Bürgersteig teilweise blaumarkiert. Da parken auch Autos drauf (und drüber), aber das dürfte doch ohne Schilder nicht ausreichen?

  • Für mich ist das keine klare Einzeichnung. Aber was ist schon klar? Ein sehr schwammiger Begriff. Ich kann das ja mal bei Gelegenheit fotografieren. Zum Teil finde ich das tatsächlich hinderlich wie da geparkt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so gewollt ist.

  • Nein, man kann sein Auto nicht in Luft auflösen und möglicherweise sollte man entweder seine Auto- oder seine Wohnstuation überdenken.


    Was aber aufhören muss (und das gibt es nunmal häufig genug) ist das Entitlement, einen parkplatz "vor dem haus" zu finden. Es gibt kein recht auf "maximal 50 Meter Fußweg bis zur Haustür", das müsste man so manchem motorisierten Mitbürger dann auch mal nachdrücklich in die Rübe hämmern (kein Aufruf zur körperlichen Gewalt).


    Als ich in die Südstadt gezogen bin, war eine Prämisse, dass ich einen festen, mir zustehenden Parkplatz habe. Das hat die Wohnugssuche halt eingeschränkt. Aber nochmal. Es gibt kein Recht auf einen (nahen) Parkplatz, sofern man den nicht bezahlt.


    In irgendeiner Stadt in China (oder Japan) kriegst Du ein Auto nur zugelassen, wenn Du einen Parkplatz nachweisen kannst. Harsch, aber eben auch eine Möglichkeit. (ob gut, oder irre, kann man separat diskutieren)